Beide Politiker seien sich darin einig, dass wissenschaftliche und technologische Innovationen bei der Lösung von Problemen wichtiger seien als Hilfen aus dem Ausland, schreibt die Tageszeitung „Jerusalem Post“. So habe es Israel beispielsweise durch eigene Entwicklungen geschafft, seine Wasserversorgung sicherzustellen: „Wenn uns das gelingt, können andere das auch“, sagte Peres. Er wünsche sich sehr, dass die arabischen Völker ihre wirtschaftlichen Krisen überwinden könnten, denn dadurch würde auch die politische Gesamtlage verändert.
Bei den Gesprächen sei es neben der Forschung auch um den Rüstungsdeal zwischen Israel und den USA (Israelnetz berichtete) sowie um geopolitische Sicherheitsfragen gegangen. Zum Thema Iran betonte Peres, dass Israel nichts gegen die iranische Bevölkerung habe, sich jedoch durch die Führung der Islamischen Republik bedroht fühle. Hagel hatte auf seiner Reise mehrfach das Recht Israels auf Selbstverteidigung betont. „Wir haben uns dazu verpflichtet, Israel jegliche Hilfe zu leisten, die es braucht, um jedem Staat oder jeder Staatenkoalition militärisch überlegen zu sein“, sagte der Pentagon-Chef laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die israelische Zeitung „Ha‘aretz“ schätzt, dass die USA Israel mit Aufstockung der Militärhilfen gleichzeitig in die Pflicht nehmen, den Iran nicht ohne Abstimmung mit Washington anzugreifen.
Hagel bezeichnete den Termin bei Peres als „persönliche Freude“ und erklärte: „Wir befinden uns im Entstehen einer neuen Weltordnung, und wir können diese mit prägen.“
Netanjahu dankt für Unterstützung
„Israel weiß die militärische und sicherheitspolitische Unterstützung durch die Vereinigten Staaten sehr zu schätzen“, sagte Premierminister Netanjahu am Dienstag. Am Rande seines Gesprächs mit Hagel betonte er gegenüber der Presse, dass die Allianz zwischen den USA und Israel eng geschlossen sei. Die Zusammenarbeit habe sich in den vergangenen vier Jahren weiterentwickelt. An Hagel gewandt sagte er: „Ich bin zuversichtlich, dass wir unter Ihrer Verantwortung für den amerikanischen Verteidigungsapparat in diese Richtung weitergehen.“
Der Republikaner Chuck Hagel übernahm das Amt des US-Verteidigungsministers am 27. Februar von Leon Panetta. Wegen israel-kritischer Äußerungen gab es im US-Kongress Widerstand gegen seine Ernennung (Israelnetz berichtete). Hagel wird in den nächsten Tagen nach Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate reisen. Alle Länder gelten als Verbündete der USA in der Region und alle sind besorgt um die Lage in Syrien.