RAMALLAH (inn) – Mehr als die Hälfte der Palästinenser ist minderjährig. Das teilte das palästinensische Zentrale Statistikbüro anlässlich des Weltkindertages mit.
Demnach lebten Mitte des Jahres 3,8 Millionen Palästinenser in den Autonomiegebieten: 2,4 Millionen im Westjordanland und 1,4 Millionen im Gazastreifen. Von ihnen sind 52,3 Prozent jünger als 18 Jahre. Der Anteil der Kinder, die in Flüchtlingslagern leben, wurde mit 42,2 Prozent angegeben: 37,9 Prozent in Judäa und Samaria sowie 62,1 Prozent im Gazastreifen.
Die Säuglingssterblichkeit unter den Palästinensern ist leicht zurückgegangen. Betrug sie in den Jahren 1995 bis 1999 noch 25,5 pro 1.000 Geburten, so lag sie zwischen 1999 und 2003 bei 24,2. Bei Kindern bis fünf Jahre lag die Sterblichkeit im ersten Zeitabschnitt bei 28,7 je 1.000 Geburten. Zwischen 1999 und 2003 waren es 28,3.
Bei der so genannten „Al-Aksa-Intifada“ seien von September 2000 bis zum 27. September 2005 insgesamt 776 palästinensische Kinder durch israelische Soldaten getötet worden, heißt es in dem Bericht weiter. Das seien 19,9 Prozent aller Palästinenser, die auf diese Weise ums Leben kamen. „Die Israelischen Besatzungstruppen haben 269 Schulen an verschiedenen Orten im Westjordanland und dem Gazastreifen angegriffen“, fügt das Statistikbüro hinzu.
In der Studie ging es auch um den Sicherheitszaun, den Israel gegen den Terror um das Westjordanland baut. Dadurch müssten Schüler in 48,1 Prozent der palästinensischen Haushalte in den betroffenen Ortschaften Umwege in Kauf nehmen. Zudem waren Bewohner in 77,6 Prozent der Haushalte gezwungen, von der Schule fernzubleiben, weil diese geschlossen wurden.