Die Namen der Häftlinge wurden auf der Internetseite der Gefängnisbehörde bekanntgegeben. Zuvor wurden die Angehörigen derjenigen Israelis unterrichtet, die von diesen Palästinensern getötet worden waren.
Die 26 Palästinenser sollen noch vor dem für Mittwoch in Jerusalem geplanten Treffen zwischen dem palästinensischen Chefunterhändler Saeb Erekat und Israels Justizministerin Zippi Livni freigelassen werden. Das berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.
In einer Erklärung aus dem Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu heißt es, 14 der Palästinenser sollen in den Gazastreifen gebracht werden, die restlichen zwölf in das Westjordanland. Acht der Häftlinge wären in den kommenden drei Jahren ohnehin nach Ablauf ihrer Haftstrafen entlassen worden, zwei davon innerhalb der nächsten sechs Monate.
Opferfamilien kündigten für Montagnachmittag Proteste gegen die Freilassung an. Sie wollen auch an Staatspräsident Schimon Peres appellieren, der die Begnadigungen der Palästinenser unterzeichnen wird.
Der im Westjordanland zuständige Minister für die Angelegenheiten von Gefangenen, Issa Karake, begrüßte die Entscheidung Israels. Die erste Phase der Freilassung sei ein strategischer Schritt hin zur Befreiung aller palästinensischen Häftlinge, sagte er laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an.
Auch Hamas- und PFLP-Mitglieder kommen frei
Karakes Stellvertreter teilte mit, von den freizulassenden Gefangenen gehörten zwei der Hamas, zwei der „Volksfront für die Befreiungs Palästinas“ (PFLP) und zwei dem „Islamischen Dschihad“ an. Die restlichen 20 seien Mitglieder der Fatah-Partei.
Die „Jerusalem Post“ hat eine englischsprachige Liste mit allen Namen der betroffenen Palästinenser, dem Zeitpunkt und Grund ihrer Festnahme und den Namen ihrer Opfer veröffentlicht: http://www.jpost.com/HttpHandlers/ShowImage.ashx?ID=224452
Das israelische Kabinett hatte Ende Juli beschlossen, in mehreren Schritten 104 Palästinenser freizulassen, die bereits vor Unterzeichnung der Osloer Friedensverträge 1993 verhaftet wurden. Mit der Geste sollten Friedensgespräche mit den Palästinensern ermöglicht werden. Unter den 26 Palästinensern, die nun freikommen sollen, ist einer, der erst im Jahr 2001 festgenommen wurde.