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Häftling erzwingt Freilassung durch Hungerstreik

JERUSALEM (inn) – Israel lässt einen palästinensischen Häftling frei, der aus Protest gegen die Verwaltungshaft in den Hungerstreik getreten war. Er befand sich bereits in kritischem Zustand.
Freiheit in Aussicht: Ein palästinensischer Gefangener hat seine Freilassung erzwungen.
Der in Israel inhaftierte Palästinenser Chader Adnan hat am Montag seinen 56-tägigen Hungerstreik beendet. Israel hatte zuvor zugesagt, ihn am 12. Juli freizulassen. Der 37-Jährige befand sich zuletzt in kritischem Zustand. Die palästinensische Regierung drohte, sie werde Israel für sein Schicksal zur Verantwortung ziehen. Adnan befindet sich seit einem Jahr in Verwaltungshaft, die eine sechsmonatige Inhaftierung ohne Anklage zulässt. Der Haftzeitraum kann dabei verlängert werden. Am 6. April war Adnan in den Hungerstreik getreten, um gegen diese Form der Inhaftierung zu protestieren. Laut israelischen Sicherheitsbehörden ist er Mitglied der Terrorgruppe „Islamischer Dschihad“. Israel lenkte schließlich ein, weil Adnan die Forderung fallen ließ, dass Israel ihn nie wieder in Verwaltungshaft bringen würde. Derzeit befindet sich der Palästinenser in einem israelischen Krankenhaus. Die Ärzte erwägen Möglichkeiten, ihn wieder mit Nahrung zu versorgen.

Erfahrung mit Hungerstreik

Adnan wurde seit 1999 mehrmals inhaftiert. Bereits im Jahr 2012 trat er in einen 66-tägigen Hungerstreik. Ihm folgten mehr als 2.000 Häftlinge. Auch damals ließ ihn Israel am Ende frei. Die israelische Regierung bemüht sich derzeit um eine Gesetzgebung, die in Fällen von Hungerstreik Zwangsernährung erlaubt. Die Verwaltungshaft ist in vielen Staaten wie den USA und Großbritannien zugelassen. Sie ist für Sicherheitsfälle wie Terrorismus vorgesehen. (df)

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