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Hackerangriff auf Hillel-Jaffe-Krankenhaus

Israel erlebt am Mittwoch seinen bislang größten Hackerangriff auf das Gesundheitssystem: Ein Krankenhaus in der Küstenstadt Hadera muss den Betrieb zurückfahren. Die Hacker wollen ein Lösegeld in Millionenhöhe.
Das Hillel-Jaffe-Krankenhaus muss mit den Folgen eines Hacker-Angriffes umgehen

HADERA (inn) – Nach einem Hackerangriff auf das Hillel-Jaffe-Krankenhaus in Hadera ist der Normalbetrieb noch nicht wiederhergestellt. So hat das Personal laut dem Verwaltungsleiter Amnon Ben Mosche keinen Zugriff auf das Hauptsystem mit den Patientenakten. Auch das genaue Ausmaß des Schadens war am Freitag noch unklar. Die Küstenstadt Hadera liegt nördlich von Tel Aviv.

Der bereits am Mittwochmorgen erfolgte Angriff gilt als der größte seiner Art auf das israelische Gesundheitssystem. Es handelt sich dabei um sogenannte Ransom-Software: Die Hacker sperren den Zugriff auf wichtige Daten und verlangen Lösegeld – in diesem Fall in einer Höhe von 10 Millionen US-Dollar.

Laut einem Bericht des Fernsehsenders „Kanal 12“ darf das Krankenhaus als Regierungseinrichtung das Lösegeld nicht selbst zahlen. Ein externes Unternehmen agiert in dessen Namen und hat Kontakt zu den Erpressern aufgenommen.

Grundbetrieb geht weiter

Das Krankenhaus hat Behandlungen verschoben, die nicht dringend sind. Zudem hat es den Rettungsdienst Magen David Adom gebeten, nur dringende Fälle herbeizubringen. Mit einem alternativen Computersystem haben die Ärzte immerhin Zugriff auf die zentral gespeicherten nationalen Patientendaten.

Nach Einschätzung des Computerexperten Ido Geffen hätte der Angriff auch schlimmer ausfallen können, wie er gegenüber der Nachrichtenseite „Times of Israel“ schildert. So seien nach einer ersten Bestandsaufnahme keine medizinischen Geräte betroffen. Der Angriff sei über das Internet erfolgt: Der oder die Hacker hätten Zugriff auf ein Passwort und damit auf das Netzwerk des Krankenhauses erhalten.

Das Hillel-Jaffe-Krankenhaus ist nach dem Arzt Hillel Jaffe benannt, der 1891 einwanderte. Er wollte mit seinem Können eine aktive Rolle in der zionistischen Unternehmung spielen. Seine Priorität lag auf der Bekämpfung der Malaria. 1936 starb er. 1957 wurde bei Hadera ein Behandlungszentrum in einfachen Holzhütten eingerichtet und nach ihm benannt. 1980 erfolgte die Eröffnung des modernen Gebäudes.

Von: df

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