Bei den Besuchern habe es sich überraschenderweise nicht überwiegend um frühere Gusch Kativ-Bewohner gehandelt, heißt es in einem Bericht des Nachrichtendienstes "Arutz Scheva". Vielmehr seien US-amerikanische Touristen, Einwohner Jerusalems und Bewohner der israelischen Ortschaften in Judäa und Samaria gekommen. Die Mehrheit von ihnen sei religiös.
Der Siedlungsblock Gusch Kativ dürfe nicht vergessen werden, sagte die Museums-Leiterin Miriam Gottlieb. "Einige Besucher dachten, wir sind ein wenig militanter. Sie waren der Meinung, wir sollten die Arbeitslosenzahlen und all die gebrochenen Versprechen der Regierung auflisten. Wir haben einen beeindruckenden Raum mit ausdrucksstarken Fotos von der Räumung, aber unser allgemeines Ziel ist nicht, zu schwächen, sondern zu stärken. Wir wollen einen positiven Eindruck davon geben, wie das Leben im Gusch Kativ war", so Gottlieb.
Anhand von Fotos, Videos und künstlerischen Darstellungen sollen die Besucher über das Leben der Siedler und die jüdische Geschichte informiert werden. Errichtet wurde das Museum von der jüdischen Organisation "SOS-Israel". Diese war im Jahr 2003 von zwei Rabbinern aus Israel und den USA gegründet worden. Sie lehnt jegliche Abkommen mit den Arabern ab, bei denen Israel Zugeständnisse hinsichtlich des Landes – auch des Westjordanlandes – und seiner Sicherheit macht.
Unterdessen gab die Stadtverwaltung Jerusalems an, nichts von einem solchen Museum zu wissen. Sie habe nichts damit zu tun, heißt es laut der Tageszeitung "Jediot Aharonot".
Das Museum befindet sich in der Schaarei-Zedek-Straße 5. Der Eintritt ist frei.
Die israelische Regierung unter Premier Ariel Scharon hatte im August 2005 in einem einseitigen Schritt die Siedlungen im Gazastreifen räumen lassen. Bis auf die Synagogen und ein Hotel waren die Häuser der Siedler von der Armee zerstört worden. Rund 8.000 Israelis wurden evakuiert.