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Gül verspricht Unterstützung für entführte Soldaten

ANKARA (inn) - Israel und die Türkei wollen ihre wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit weiter verstärken. Am Montag traf sich der israelische Staatspräsident Schimon Peres in Ankara mit seinem türkischen Amtskollegen Abdullah Gül.

Die Staatsoberhäupter sprachen über eine verstärkte Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem und militärischem Gebiet. Gül lud junge Israelis zum Studium nach Israel ein. Peres bot den Türken an, von Israel Wege zur Terrorbekämpfung zu erlernen.

Zudem versicherte der türkische Präsident, er werde alles tun, um eine Freilassung der im vergangenen Jahr entführten israelischen Soldaten zu ermöglichen. Es handele sich vor allem anderen um eine humanitäre Angelegenheit. Eldad Regev und Ehud Goldwasser waren am 12. Juli 2006 von der Hisbollah in den Libanon verschleppt worden, Gilad Schalit befindet sich seit dem 25. Juni 2006 in den Händen palästinensischer Terroristen.

Uneins bei iranischem Atomprogramm

Uneinigkeit herrschte über das iranische Atomproblem. Peres machte deutlich, dass Israel einen nuklearen Iran nicht akzeptieren könne. Darauf entgegnete Gül, die Türkei lehne eine Entwicklung von Massenvernichtungswaffen ab. Hingegen hätten Länder das Recht, alternative Energiequellen zu entwickeln. Der israelische Präsident erwiderte laut der „Jerusalem Post“, sein Land akzeptiere diese Denkweise nicht. Der Iran habe eine große Menge Öl und Naturgas, brauche also keine alternativen Energiequellen. „Ich weiß, dass der Präsident eine andere Auffassung vertritt, aber wir fühlen uns bedroht.“

Ein weiteres sensibles Thema war die Initiative im US-Kongress zur Anerkennung des Leidens der Armenier im Ersten Weltkrieg als „Völkermord“. Gül sagte, die Türkei werde es nicht dulden, dass diese Angelegenheit alle paar Monate aufgeworfen werde. „Es ist es nicht wert, dass die guten Beziehungen von heute durch ein Ereignis der Vergangenheit ruiniert werden.“ Peres bekundete Israels Unterstützung für die türkische Initiative, ein armenisch-türkisches Historikerteam neu mit der Untersuchung der Ereignisse von 1915 bis 1917 zu beauftragen. Gül bedankte sich für seine Bemühungen, das US-Vorhaben zu verhindern.*

b>Türkisches Plädoyer für Syrien

Im Zusammenhang mit der geplanten Konferenz im amerikanischen Annapolis teilte der türkische Präsident mit, sein Land sei mit Saudi-Arabien, dem Iran und dem Irak im Gespräch über den Nahen Osten. Er halte eine syrische Teilnahme für wichtig. Der syrische Präsident Baschar al-Assad habe ihm vor einigen Wochen gesagt, dass Damaskus an der Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Israel interessiert sei und an einen dauerhaften Frieden glaube.

Gül warnte Israel vor einseitigen Schritten gegenüber den Palästinensern vor dem Annapolis-Gipfel. Der jüdische Staat müsse an einer Zwei-Staaten-Lösung festhalten. Daraufhin stellte Peres fest, er sei sich keiner einseitigen Maßnahmen bewusst, die Israel plane. Die Hamas sei „das einzige Gebilde, das einseitige Schritte unternimmt“.

Unterdessen traf auch Palästinenserchef Mahmud Abbas in Ankara ein. Er will am Dienstag an einem Forum teilnehmen und ein neues Industriegebiet im Westjordanland vorstellen. Auch ein Treffen mit Peres ist geplant.

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