Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ am Freitag meldet, will die Kadima-Partei von Außenministerin Zippi Livni die unzufriedenen Avoda-Anhänger nun zu sich ziehen. Er habe entsprechende Schritte eingeleitet, sagte der Fraktionsvorsitzende Joel Hasson. Livni hatte sich nach Gesprächen mit dem Likud-Vorsitzenden Netanjahu für die Opposition entschieden.
Unterdessen äußerten mehrere ranghohe Kadima-Vertreter Kritik daran, dass ihre Partei nicht in der neuen Regierung vertreten sein wird. Man hätte sich ihrer Ansicht nach mehr um eine Mitarbeit in der Koalition bemühen können. Dennoch würden sie Livni auch in der Opposition unterstützen.
Avoda zu Grabe getragen
Am Donnerstag trugen junge Anhänger der linksgerichteten Liste „Die neue Bewegung-Meretz“ die Avoda symbolisch zu Grabe. Sie habe aufgehört, eine linkszionistische Partei zu sein, sagten sie als Begründung. Die Protestveranstaltung fand am Grab des ehemaligen Premierministers Jitzhak Rabin statt, der 1995 von einem jüdischen Israeli ermordet worden war.
Der Avoda-Abgeordnete Ophir Pines-Pas, der zu den Hauptkritikern des Regierungsbeitritts seiner Partei zählt, tadelte das Verhalten der Meretz-Vertreter: „Meretz braucht nicht auf dem Blut der Arbeitspartei zu tanzen“, sagte er laut der Zeitung „Ma´ariv“. „Das ist nicht ehrwürdig. Eine Partei muss sich nicht aus der Krise einer anderen Partei aufbauen, und erst recht nicht in einer so groben und rauen Form.“