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Großbritannien will Kontakte zu Arafat fortsetzen

LONDON (inn) – Der israelische Regierungschef Ariel Sharon hat sich am Montag mit dem britischen Premierminister Tony Blair und Außenminister Jack Straw in London getroffen. Bei den Gesprächen ging es um die britisch-israelischen Beziehungen und das Verhältnis der britischen Regierung zu PLO-Chef Yasser Arafat.

Sharon rief die europäischen Regierungen vor seiner Reise zu einem Boykott Arafats auf, ansonsten werde der palästinensische Premierminister Mahmoud Abbas in seiner Politik behindert. Großbritannien und Israel war daran gelegen, die Differenzen zwischen den Nationen auszuräumen.

Sharon sagte weiterhin, daß die israelische Regierung den Plan zur Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts angenommen habe. Israel sei weiterhin bereit, Zugeständnisse zu machen, aber keine Bedingungen einzugehen, welche die Sicherheit beträfen.

Während des Treffens herrschte eine gute Atmosphäre, teilte ein Pressesprecher der britischen Regierung mit. Dennoch kamen Meinungsverschiedenheiten auf. Sharon sagte, Arafat sei der Haupthinderungsgrund des Friedensprozesses. Er machte deutlich, daß der Friedensprozeß nicht vorangehen werde, solange Arafat die palästinensischen Sicherheitsapparate kontrolliere. Großbritannien kam jedoch der Forderung Sharons nicht nach, sondern kündigte an, weiterhin mit dem „demokratisch gewählten Führer der Autonomiebehörde“ in Kontakt zu bleiben.

Außenminister Straw forderte Sharon in den Gesprächen auf, einen Großteil der palästinensischen Gefangenen freizulassen, um den palästinensischen Premier Abbas zu stärken. Sharon versicherte, daß Israel die palästinensischen Gefangenen freilassen werde, die „kein Blut an ihren Händen haben“ – es könnten jedoch keine „Mörder“ entlassen werden.

Der britische Außenminister kritisierte zudem die Errichtung des Sicherheitszauns im Westjordanland. Sharon hingegen erklärte, der Bau des Zaunes werde fortgesetzt, da er ein unverzichtbares Hilfsmittel zum Schutz vor Selbstmordattentaten sei. Der Sicherheitszaun stelle jedoch keine Grenze zwischen Israel und den Autonomiegebieten dar. Eine solche Begrenzung werde erst in der dritten Phase der „Roadmap“ festgelegt.

Am Dienstag spricht Sharon mit jüdischen Führern und mit einer Gruppe britischer Journalisten. Für Mittwoch ist eine Reise nach Norwegen geplant, um sich dort mit dem Premierminister Kjell Magne Bondevik zu treffen. Mittwochnacht kehrt Sharon dann nach Israel zurück.

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