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Großbritannien: Freispruch für Geschwister von Attentäter

LONDON (inn) – Ein Londoner Gericht hat die Geschwister eines Selbstmordattentäters von dem Vorwurf freigesprochen, die Pläne ihres Bruders gekannt zu haben. Der Brite hatte im April 2003 versucht, sich in einer Tel Aviver Bar in die Luft zu sprengen.

Die Angeklagten, Zahid und Parveen Sharif, standen im Verdacht, von dem Vorhaben gewusst zu haben, ohne die Behörden zu warnen. Am Montag entschied das Gericht, dass die Vorwürfe haltlos seien.

Ihr Bruder Omar Sharif war am 10. April 2003 mit seinem Komplizen Asif Hanif nach Damaskus geflogen. Über Jordanien und das Westjordanland gelangten die beiden Briten nach Israel, wobei sie durch ihre Staatsangehörigkeit ausführlicheren Kontrollen entgingen. In der Tel Aviver Bar „Mike’s Place“ zündete Hanif seinen Sprengsatz. Er riss drei Israelis mit in den Tod, 65 weitere Menschen wurden verletzt. Sharifs Bombe detonierte hingegen nicht. Zwei Wochen später wurde seine Leiche an der Mittelmeerküste angeschwemmt.

Verdacht durch E-Mails

Laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ lenkten zwei E-Mails den Verdacht der Ermittler auf Sharifs Geschwister. In der ersten warnte er seinen Bruder Zahid, dass vor seiner Familie „schwere Zeiten liegen könnten“. Er forderte ihn auf, „alles Material loszuwerden, das du eventuell für problematisch hältst“. Im zweiten Fall forderte Parveen sieben Tage vor dem Anschlag ihren Bruder Omar auf, „zielgerichtet und entschlossen“ zu bleiben. „Es ist nicht die Zeit, um schwach und emotional zu sein.“

Zahid (38) und Parveen (37) aus Derby in Mittelengland wiesen die Vorwürfe zurück. Die E-Mails seien falsch gedeutet worden. Sie hätten keine Ahnung von den Plänen ihres Bruders gehabt und ihn auch nicht dazu ermutigt.

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