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Großangelegte internationale Forschungsbohrung im Toten Meer

EIN GEDI (inn) - Mitarbeiter des "International Continental Scientific Drilling Program" (ICDP) haben am Dienstag mit einer Forschungsbohrung im Toten Meer begonnen. Durch die Entnahme von Materialproben sollen geologische Abläufe erklärt und Kenntnisse über Klima und Naturkatastrophen in der Region vor Tausenden von Jahren gewonnen werden.

Das Projekt ist eine Gemeinschaftsarbeit zwischen Israel, der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Jordanien, Deutschland, der Schweiz, den USA, Norwegen und Japan. Sponsor des Programms ist die ICPD. Die internationale Organisation führt jährlich weltweit zwei wissenschaftliche Bohrungen durch. Nach zahlreichen Anfragen in den vergangenen Jahren haben sich die Mitglieder in diesem Jahr unter anderem für eine Bohrung im Toten Meer entschieden. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Dollar.

Einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“ zufolge sollen Eisenrohrleitungen etwa 300 Meter durch die Wasseroberfläche und dann weitere 500 Meter in den Seeboden geführt werden. Die entnommenen Proben soll zunächst in Ein Gedi aufbewahrt und später in ein Labor der Universität Bremen gebracht werden. Dort haben internationale Wissenschaftler die Möglichkeit, das Material zu untersuchen.

Projektleiter Zwi Ben-Avraham, Vorsitzender des Forschungszentrums für das Tote Meer an der Universität von Tel Aviv, zeigte sich begeistert: „Wissenschaftler von China bis nach Kalifornien sind an der Forschung interessiert – die Menschen beschäftigen sich mit dem Klima, mit Chemie und Geo-Chemie, Gesteinsphysik, dem Magnetfeld der Erde. Das ist eine ganze Welt.“ Anhand der Proben könne man die geologischen Entwicklungen über vier Eiszeiten hinweg verfolgen. „Das ist unglaublich. Wir finden möglicherweise sogar Unterstützung für Ereignisse, die in der Bibel erwähnt werden“, so Ben Avraham. Er erklärte weiter, die Wissenschaftler könnten anhand des Materials prüfen, welches Klima vor Hunderten oder Tausenden Jahren in der Region herrschte – also noch vor dem Eingreifen des Menschen. So könne beispielsweise herausgefunden werden, „ob vor 266.324 Jahren ein regenreiches Jahr war“.

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