Grabstein für Wiesenthal enthüllt

HERZLIJA (inn) – Der verstorbene Nazi-Jäger Simon Wiesenthal war die Verkörperung des biblischen Gebotes, der Gerechtigkeit nachzujagen – das sagte Israels Premier Ehud Olmert am Freitag bei der Enthüllung des Grabsteines auf dem Friedhof von Herzlija. Wiesenthal war im vergangenen September in Österreich gestorben und in Israel bestattet worden.

„Sie nannten ihn den Nazi-Jäger, und er wurde zum nationalen Symbol für die Erfüllung der Verfügung: ‚Gerechtigkeit, Gerechtigkeit sollst du nachjagen‘ (5. Mose 16,20)“, so Olmert. „Dieser teuere Mann, der vom ersten Tag seiner Befreiung aus den Todeslagern an sein Leben der Gefangennahme derjenigen widmete, die die schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte verübt hatten, hat ewigen Ruhm verdient. Getreu dem Denkansatz, dass Blutrache nicht der Weg der Gerechtigkeit ist, stellte Wiesenthal sicher, dass die Nazi-Verbrecher vor autorisierte Gerichte gestellt wurden.“

Der Premierminister fügte hinzu: „Simon Wiesenthals Erbe wird den Staat Israel stets begleiten.“ Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Nach jüdischer Tradition wird der Grabstein erst einige Monate nach dem Tod gesetzt.

Wiesenthal war am 20. September 2005 im Alter von 96 Jahren in Wien gestorben. Er hatte während der Nazi-Zeit zwölf Lager überlebt und 89 Angehörige verloren. Nach dem Krieg widmete er sein Leben der Suche nach Verbrechern aus der Zeit der Judenverfolgung. Er betrachtete sich als Stimme der sechs Millionen ermordeten Juden, die ihre Peiniger nicht mehr anklagen konnten. Etwa 1.100 Kriegsverbrechern konnte dank seiner Bemühungen der Prozess gemacht werden. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum im kalifornischen Los Angeles setzt sich seit 1977 für den Kampf gegen den Antisemitismus in aller Welt ein.

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