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Globaler Friedens-Index nimmt „Palästina“ auf

SYDNEY (inn) – Im neuen Weltfriedens-Index hat Israel wieder ein paar Plätze gutgemacht. Erstmals erscheint „Palästina“ in der Statistik – weil es immer mehr internationale Anerkennung als Staat erhält.
Die Farben zeigen es: In Nordafrika und Nahost geht es besonders kriegerisch zu
Zwar hat die internationale Gemeinschaft im Jahr 2015 keine Fortschritte bei den Bemühungen um Frieden zwischen Israelis und Palästinensern erzielt. Aber das „Institut für Wirtschaft und Frieden“ (IEP) mit Sitz in Sydney sieht dennoch eine geringfügige Verbesserung in den Bereichen politische Instabilität und militärische Ausgaben. Deshalb führt es Israel im Weltfriedens-Index 2016 auf Rang 144 von 163 Ländern. Vor einem Jahr war der jüdische Staat wegen des Gaza-Konfliktes im Sommer 2014 auf den 148. Platz heruntergestuft worden. Die Indexzahl verbesserte sich im Vergleich dazu von 2,78 auf 2,66. Das friedvollste Land ist erneut Island mit 1,19; ihm folgen Dänemark und Österreich. Die Schweiz belegt den 7. und Deutschland den 16. Rang. Die drei friedlosesten Länder sind der Irak, der Südsudan und Syrien, das mit der Indexzahl 3,81 die Tabelle abschließt. Der Wert beruht auf 23 Einzelindikatoren. Dazu zählen etwa Militärausgaben, Terroranschläge, inhaftierte Personen, soziale Sicherheit und Mordraten.

Kein „politisches Urteil“ über unabhängigen Staat

Erstmals hat das IEP auch „Palästina“ in die Statistik einbezogen, es spricht von der „Neuaufnahme eines 163. Landes“. Weiter heißt es: „Die geographische Definition von Palästina für die Zwecke des GPI schließt das Westjordanland (einschließlich Ostjerusalems) ebenso wie den Gazastreifen ein.“ Ziel des Friedensindex sei es, den Grad der Friedlichkeit in einem möglichst großen Teil der Welt zu messen. Die Gebiete müssten mindestens eine Million Einwohner haben oder eine Fläche, die größer ist als 20.000 Quadratkilometer. Weitere Faktoren seien Zugänglichkeit, Verlässlichkeit und Praktizierbarkeit der Daten für jeden der 23 Indikatoren. „Das IEP fällt keine normativen oder politischen Urteile darüber, was einen unabhängigen Staat ausmacht.“ Palästina gelte nunmehr als staatliche Einheit, weil dieser Staat immer mehr international anerkannt werde. Das Institut nennt den Beobachterstatus bei der UNO, die Mitgliedschaft beim Internationalen Strafgerichtshof und die formale Anerkennung durch mehr als 130 Länder. Zudem hätten die Palästinenser eigene Einrichtungen wie Polizei und Parlament. In der Liste belegt Palästina den 148. Platz mit 2,83 Punkten. Zwischen Israelis und Palästinensern sind die Türkei, der Libanon und Kolumbien angesiedelt. Vor Israel liegen Ägypten und Venezuela, auf Palästina folgt Nigeria. Jordanien befindet sich auf Rang 96. Bereits im Index 2015 hatte das IEP in den Regionen Nahost und Nordafrika den friedlosesten Zustand ermittelt. Nun stellte es dort die größte Verschlimmerung fest. Unter anderem nennt das Institut Terroranschläge auf Touristen in Ägypten und in Tunesien. Verbesserungen habe es lediglich in den Ländern Sudan, Iran und Oman gegeben. Weltweit hat die Zahl der Terrortoten dem Index zufolge im vergangenen Jahr um 286 Prozent zugenommen. (eh)

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