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Gilad Schalit: Seit drei Jahren in den Händen der Hamas

JERUSALEM (inn) - Am heutigen Donnerstag jährt sich zum dritten Mal der Tag der Entführung des israelischen Soldaten Gilad Schalit durch palästinensische Terroristen. In ganz Israel, aber auch im Ausland, finden zahlreiche Veranstaltungen statt. Noam Schalit, der Vater des 22-Jährigen, forderte die Israelis auf, eine dreiminütige Schweigezeit für seinen Sohn abzuhalten.

„Schließen Sie Ihre Augen für nur drei Minuten, und warten Sie, bis diese Minuten vorbei sind, und versuchen Sie sich während dieser Zeit vorzustellen, was mein Sohn, Gilad, durchgemacht hat, ein junger Mann, der mit angehaltenem Atem wartet – nicht nur drei Minuten, und nicht nur drei Stunden, und nicht einmal nur drei Tage, sondern er wartet in Dunkelheit und Verzweiflung, geistig und körperlich gequält, um seine Freiheit wiederzuerlangen, die ihm vor drei Jahren genommen wurde“, sagte Noam Schalit gegenüber dem Armee-Radio.

Gilads Bruder Joel wandte sich in der Radioansprache an Premierminister Benjamin Netanjahu. „Ich verlange von Ihnen, dass Sie meinen Bruder retten. Überlassen Sie ihn nicht einem ungewissen Schicksal. Warten Sie nicht auf morgen, helfen Sie Gilad heute. Jeder Tag, den er in Gefangenschaft verbringt, ist ein Risiko für sein Leben. Gilad ist noch am Leben und es ist Ihre Verantwortung und Ihre Pflicht, ihn nach Hause zu bringen“, so Joel Schalit.

Zentralrat der Juden fordert Freilassung

Der Zentralrat der Juden in Deutschland forderte von der Hamas in einer am Mittwoch veröffentlichten Pressemitteilung die „unverzügliche Freilassung“ Schalits. Er rief „alle Menschen in Deutschland und der Welt auf, deutlich zu machen, dass Gilad Schalit unvergessen ist und die Weltgemeinschaft entschlossen hinter der Forderung nach seiner sofortigen Freilassung steht“.

Großveranstaltung vor Baraks Büro

Für den heutigen Abend ist eine große Kundgebung vor dem Büro von Verteidigungsminister Ehud Barak in Tel Aviv geplant. Die Familie hat zahlreiche Abgeordnete zu der Veranstaltung eingeladen. Neben Ansprachen der Schalits sind unter anderem Auftritte von Oberrabbiner Israel Meir Lau und Karnit Goldwasser, der Witwe des von der Hisbollah entführten und getöteten Soldaten Ehud Goldwasser, geplant. An vielen Orten der Welt gibt es Treffen, an denen Menschen die von dem damals elfjährigen Gilad geschriebene Geschichte „Als der Hai und der Fisch sich zum ersten Mal trafen“ lesen.

Hintergrund

Gilad Schalit wurde am 25. Juni 2006 von einem palästinensischen Kommando durch einen Tunnel in den Gazastreifen entführt. Bei dem Überfall der Palästinenser wurden zwei israelische Soldaten getötet. Seitdem befindet er sich in den Händen der Hamas an einem unbekannten Ort. Die einzigen Lebenszeichen bislang sind zwei Briefe von Gilad an seine Familie und eine am ersten Jahrestag der Entführung veröffentlichte Tonaufnahme. Die Hamas verweigerte bislang Mitarbeitern von Hilfsorganisationen den Besuch bei ihrem Gefangenen. Sie fordert von Israel die Freilassung Hunderter palästinensischer Gefangener. Darunter sind auch Palästinenser, die wegen direkter Beteiligung an Terroranschlägen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas werden diskret unter ägyptischer Vermittlung geführt.

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