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Gewaltsame Proteste gegen Razzia

GAZA (inn) – Tausende Palästinenser haben am Dienstag gegen die Razzia der israelischen Armee im Gefängnis von Jericho demonstriert. Im Gazastreifen griffen sie britische und US-amerikanische Gebäude an – zudem wurden vier Ausländer entführt.

Britische Medien zeigten Bilder von bewaffneten Palästinensern, die das Gelände der Kultur-Organisation „British Council“ in Gaza betraten. Teilweise waren sie maskiert. Sie steckten das Gebäude in Brand. Es kam zu Schusswechseln zwischen den Demonstranten und palästinensischen Polizisten. An diesem Protest nahmen rund 300 Menschen teil.

An einem anderen Ort stürmten Palästinenser das Gebäude einer Organisation, die ihren Hauptsitz in den USA hat. Dort richteten sie nach Angaben von Augenzeugen geringfügigen Schaden an, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. „Wir wollen hier keine Amerikaner sehen“, schrie einer der Demonstranten. Ein weiteres Angriffsziel waren Gebäude der Europäischen Union.

Ein Sprecher der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden forderte alle Staatsbürger der USA und Großbritanniens auf, die Autonomiegebiete binnen zwei Stunden zu verlassen. Sonst drohten ihnen Entführungen und ähnliche Maßnahmen. Die „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) kündigte Angriffe auf ausländische Botschaften an, falls ihr Führer Ahmed Sa´adat bei der Razzia ums Leben kommen sollte.

Auch im Westjordanland gab es Proteste. Unter den dortigen Demonstranten waren laut der Zeitung „Jediot Aharonot“ zahlreiche Schulkinder. Sie warfen den USA und Großbritannien vor, mit der „israelischen Verschwörung“ zusammenzuarbeiten. Bei den Kundgebungen wurden auch israelische, britische und US-amerikanische Flaggen verbrannt.

In Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen entführten Anhänger der PFLP zwei Frauen aus Frankreich. Sie forderten die Armee auf, ihren Einsatz in Jericho zu stoppen. Sonst werde den Geiseln etwas angetan. Kurz darauf wurden außerdem ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes aus der Schweiz und ein amerikanischer Lehrer verschleppt.

Israelische Soldaten hatten am Vormittag das Gefängnis von Jericho umstellt. Sie wollen sechs Häftlinge nach Israel überführen, um ihre Freilassung zu verhindern. Fünf von ihnen, darunter Sa´adat, werden für den Mord an Tourismusminister Rehavam Se´evi im Jahr 2001 verantwortlich gemacht. Sie standen bislang unter britischer und amerikanischer Aufsicht. Palästinenserführer Mahmud Abbas machte die ausländischen Wächter für jeglichen Schaden verantwortlich, der Häftlingen zugefügt werde.

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