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Gewaltsame Proteste gegen Homosexuellen-Parade

JERUSALEM (inn) – Am dritten Tag in Folge haben orthodoxe Juden gegen die für nächste Woche geplante Homosexuellen-Parade in Jerusalem demonstriert. Die Protestbekundungen werden dabei immer gewaltsamer.

Etwa 2.000 Demonstranten marschierten am Donnerstag durch Jerusalem, um die Parade von Schwulen und Lesben zu verhindern, die am Freitag kommender Woche in der Hauptstadt durchgeführt werden soll. Fünf Polizisten und ein Fotograf der Tageszeitung „Ha´aretz“ wurden leicht verletzt.

Die Demonstranten zündeten Müllcontainer an und versuchten, die Bar Ilan-Straße, eine Hauptstraße im Norden der Innenstadt, zu blockieren. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, warfen sie mit allerhand Gegenständen wie Eiern, Steinen, Stühlen und Rohren. Polizisten versuchten unter anderem mit berittenen Einheiten und Wasserwerfern, die Menge auseinander zu treiben. Sie nahm 25 Personen fest.

Der Polizeichef von Jerusalem, Ilan Franco, geht jedoch davon aus, dass es den gewalttätigen Demonstranten nicht gelingen werde, die Homosexuellen-Parade zu verhindern.

In Tel Aviv war am Mittwoch ein Fenster der Geulot-Israel- Synagoge zerbrochen worden. Auf der Mauer war der Satz gesprüht worden: „Wenn wir nicht in Tel Aviv marschieren dürfen, dürft ihr in Tel Aviv nicht gehen.“

Am Dienstag war es zu Unruhen im Jerusalemer Orthodoxen-Stadtviertel Mea Schearim gekommen. Vier Polizisten wurden durch Steinwürfe leicht verletzt. Die Polizei nahm neun Personen fest. Am Donnerstag fand sich eine selbstgebastelte Bombe am Eingang einer Polizeistation in Eli in Samaria. An ihr war ein Schild befestigt, auf dem stand: „Sodomisten raus!“ Die Bombe sei „primitiv, aber nicht ungefährlich“ gewesen, teilte die Polizei mit.

Der Vorsitzende der orthodoxen Organisation „Zaka“, Jehuda Meschi-Sahav, legte am Donnerstag dem Obersten Gerichtshof eine Petition vor. Er bittet darum, dass die Polizei die geplanten Parade verbiete. Die Organisation „Open House“, welche die Parade initiiert hat, traf sich am Donnerstagabend mit zehn Rabbinern. Die religiösen Juden wollten versuchen, die Parade doch noch zu verhindern.

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