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Gewalt gegen Aktivisten: Leutnant suspendiert

JERUSALEM / TEL AVIV (inn) - Weil er einen dänischen Aktivisten am Sonntag mit seinem Gewehr geschlagen hat, wurde Oberstleutnant Schalom Eisner vom Dienst suspendiert. Mittlerweile bereue er seine Tat. Premierminister Benjamin Netanjahu sagt, ein solches Verhalten "charakterisiert nicht israelische Soldaten und hat keinen Platz bei den Israelischen Verteidigungskräften und im Staat Israel".

"Ich hätte meine Waffe nicht so schleudern sollen", sagt Eisner gegenüber der Tageszeitung "Yediot Aharonot". "Die Waffe war das einzige, was ich in meiner Hand hatte. Die ganze Sache dauerte 60 Sekunden. (…) Anscheinend zeigen sie in dem Video nicht den Teil, in dem sie uns mit Stöcken attackiert haben."

Der Oberstleutnant sei so lange vom Armeedienst suspendiert, bis der Fall komplett untersucht sei. Der israelische Generalstabschef Benny Gantz sagte laut "Yediot Aharonot": "Dieser Vorfall spiegelt nicht die Werte der israelischen Armee wider und wird gründlich untersucht sowie mit der nötigen Genauigkeit behandelt."

Hintergrund des Vorfalls: Das israelische Militär hatte am Sonntag versucht zu verhindern, dass überwiegend palästinensische Demonstranten eine Straße blockieren. Sie wollten im Jordantal demonstrieren. Die Aktivisten hätten laut Eisner die Erlaubnis gehabt, in der Ortschaft Udscha zu demonstrieren. Später hätten die Demonstranten ihn jedoch mit Stöcken beworfen, wodurch er sich, laut eigenen Angaben, eine Fraktur im Finger zugezogen hat.

"Willkommen in Palästina"-Aktivisten Einreise verweigert

Unterdessen verweigerte Israel am Sonntag 78 ausländischen Aktivisten die Einreise. Sie waren nach Israel gereist, um sich an der Aktion "Willkommen in Palästina" zu beteiligen. Unter den Einreisenden waren mehr als 50 Aktivisten aus Frankreich, des Weiteren Demonstranten aus Großbritannien, Italien, Kanada, Spanien, den USA, Portugal und der Schweiz. Einige Aktivisten wurden direkt in ihr Reise-Ursprungsland zurückgesandt. Weitere Einreisende werden bis zu ihrem Rückflug festgehalten. Nur wenige Aktivisten schafften es, die Flughafenkontrolle zu passieren und ihr eigentliches Ziel Bethlehem zu erreichen.

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