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Umfrage: 93 Prozent der Palästinenser sind antisemitisch

NEW YORK (inn) – Fast alle Bewohner im Westjordanland und im Gazastreifen sind antisemitisch eingestellt. Weltweit hegt jeder Vierte Vorurteile gegenüber Juden. Das hat eine Studie der „Anti Defamation League“ (ADL) ergeben.
Viele Menschen hegen Vorurteile gegenüber Juden, oft ohne ihnen jemals persönlich begegnet zu sein.

Für die Studie wurden zwischen Juli 2013 und Februar 2014 weltweit 53.100 Menschen befragt, die für 5,9 Milliarden oder 85,9 Prozent der Weltbevölkerung stehen sollen. In Israel wurde die Studie nicht durchgeführt. Die Befragten mussten zu elf antisemitischen Thesen Stellung beziehen. Auf Sätze wie „Die Juden haben zu viel Macht in den internationalen Finanzmärkten“ oder „Die Juden sind verantwortlich für die meisten Kriege“ konnten sie mit „wahrscheinlich wahr“ oder „wahrscheinlich falsch“ antworten.
Wer sechs der elf Fragen mit „wahrscheindlich wahr“ angekreuzt hat, gilt für die ADL als Antisemit. Weltweit sind das 26 Prozent der Befragten. Am höchsten ist die Rate im Gebiet Nahost-Nordafrika, wo 74 Prozent antisemitisch eingestellt sind. Der Gazastreifen und das Westjordanland weisen mit 93 Prozent die höchste Rate in dieser Region wie auch weltweit auf. Der Iran hat mit 56 Prozent den geringsten Anteil an Antisemiten unter den Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas.
Außerhalb der Region Nahost-Nordafrika leben in Griechenland anteilsmäßig die meisten Antisemiten (69 Prozent). Westeuropa unterschreitet mit 24 Prozent leicht den Weltdurchschnitt, in Osteuropa liegt der Anteil bei 34 Prozent. Für Deutschland hat die ADL einen Wert von 27 Prozent festgestellt, für die Schweiz 26 Prozent und für Österreich 28 Prozent.

Eine Frage der Bildung

Das Vorurteil, die Juden seien zu Israel loyaler eingestellt als zu dem Land, in dem sie wohnen, wurde am meisten angekreuzt. Die Studie ergab außerdem: Je höher der Bildungsgrad der Menschen in der Region Nahost-Nordafrika, desto mehr neigen sie zu Antisemitismus. Für den Rest der Welt ist das Gegenteil der Fall: Je gebildeter die Menschen sind, desto weniger antisemitisch eingestellt sind sie.
Die ADL hat außerdem festgestellt, dass Antisemitismus in denjenigen Ländern weniger verbreitet ist, wo eine bestimmte Zahl von Juden – ab etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung – leben. Grundsätzlich gilt, dass die meisten Menschen die Zahl der Juden weltweit überschätzen. Knapp die Hälfte der Weltbevölkerung nimmt mehr als 70 Millionen Juden weltweit an, 18 Prozent gehen von 700 Millionen Juden aus. Tatsächlich gibt es etwa 13 Millionen Juden.
Unter den Befragten haben 54 Prozent schon einmal etwas vom Holocaust gehört. Davon glaubt etwa ein Drittel jedoch, dass dieser entweder ein Mythos ist oder in der Darstellung stark übertrieben. Am wenigsten verbreitet ist die Kenntnis über den Holocaust im Afrika südlich der Sahara, dort hat nur jeder Vierte etwas davon gehört.

Religion und Antisemitismus

Unter den Muslimen hegen 49 Prozent Vorurteile gegenüber Juden, unter Christen sind das 24 Prozent. Dabei ist die Rate in Ländern mit christlich-orthodoxer Mehrheitsbevölkerung am höchsten (39 Prozent), mit protestantischer Mehrheit am geringen (15 Prozent). Unter Menschen ohne Religion, sowie unter Hindus wie auch unter Buddhisten ist etwa jeder fünfte antisemitisch eingestellt.

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