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Wissenschaftliche Inspiration in Israel

Einen Aufenthalt in Israel empfinden viele als anregend. Dass das auch für den Bereich der Wissenschaft gilt, zeigt der Werdegang des Wirtschafts-Nobelpreisträgers Joshua Angrist.
Zehrt bis heute von seinen Jahren in Israel: Wirtschaftsnobelpreisträger Angrist

Einer der diesjährigen Gewinner des Wirtschaftsnobelpreises hat einige seiner wissenschaftlichen Grundlagen in Israel gefunden. Der amerikanisch-israelische Ökonom Joshua D. Angrist, Professor am Wissenschaftsinstitut von Massachusetts (MIT), lehrte von 1991 bis 1995 an der Hebräischen Universität in Jerusalem.

Untersuchungen in Israel

In Israel entwickelte Angrist Methoden, um für „natürliche Experimente“ sichere Rückschlüsse zu ziehen. Bei solchen Experimenten geht es meist um gesellschaftliche Untersuchungen. Ein Problem dabei ist, die Auswirkung etwa von politischen Entscheidungen festzuhalten, da es wenig Vergleichsmöglichkeiten gibt.

In Israel traf Angrist auf den besonderen Umstand, dass die Größe von Schulklassen nicht mehr als 40 sein darf. Diese Regel geht auf den jüdischen Gelehrten Maimonides (1138–1204) zurück. Angrist führte daher Untersuchungen durch, die der Frage nach dem Zusammenhang von Klassengröße und Schulleistungen nachgehen.

Das Nobelkomitee würdigte Angrist für die methodologischen Beiträge in dem Feld der „natürlichen Experimente“. Angrist teilt sich eine Hälfte des Preises mit dem amerikanisch-niederländischen Ökonom Guido W. Imbens (Universität von Kalifornien in Berkeley). Die andere Hälfte geht an den Kanadier David Card (Universität Standford).

„Loyaler Freund Israels“

Schon vor seiner Zeit an der HU war Angrist mit Israel verbunden: Er kam 1960 in Ohio in einer jüdischen Familie zur Welt, und nach dem College-Abschluss lebte er von 1982 bis 1985 in dem jüdischen Staat. Dort diente er auch in der Armee. Von 2004 bis 2005 hielt er sich nochmals an der Hebräischen Universität auf. 1994 gehörte er einer Arbeitsgruppe im Finanzministerium an, die sich mit dem israelisch-palästinensischen Arbeitsmarkt befasste.

Der Präsident der Hebräischen Universität, Ascher Cohen, sagte zu der Auszeichnung: „Sein Preis ehrt uns und ist ein großes Privileg für die vielen Studenten, die gemeinsam mit ihm lernen durften.“ Angrists Professorenkollege Victor Lavy von der HU, mit dem er in den 1990er Jahren zusammenarbeitete, bezeichnete Angrist als „loyalen Freund des Staates Israel und der Hebräischen Universität“.

Von: Daniel Frick

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