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Israel benennt erstmals einen Exoplaneten

Die israelische Öffentlichkeit hat ein ausgeprägtes Interesse an Weltraumforschung. Nun haben sich tausende Menschen an der Namensgebung für einen Planeten beteiligt.
Israelis lieben den Blick nach oben: Das Interesse an Weltraum-Themen ist groß

JERUSALEM (inn) – Erstmals hat Israel einen Exoplaneten benannt. Am Montag teilte das Ministerium für Wissenschaft und Technologie mit, die Wahl sei auf den Namen Alef gefallen. Als Exoplaneten werden Planeten bezeichnet, die außerhalb des irdischen Sonnensystems liegen. Alef ist 1.500 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Die Namensgebung ist eine Aktion der Internationalen Astronomischen Union. Diese ist weltweit die einzige Körperschaft, die Namen für Himmelskörper vergeben darf. Anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens bekamen mehrere Länder die Möglichkeit, Planeten und ihre Muttergestirne zu benennen.

Größenvergleich zwischen Alef (r.) und dem Saturn Foto: Aldaron, Wikipedia
Größenvergleich zwischen Alef (r.) und dem Saturn

In Israel war die Öffentlichkeit eingeladen, Namensvorschläge für den Planeten einzureichen, der bis dato nur die Katalognummer HAT-P-9b trug. Etwa 1.600 Vorschläge wurden eingereicht. Laut dem Kommunikationsberater der Israelischen Weltraumbehörde, Itai Levy, fielen diese sehr vielfältig aus: „Einige hatten mit Geschichte und biblischen Namen zu tun und die Leute haben auch neue Namen mit sehr interessanten Erklärungen erfunden.“

Name mit tieferem Sinn

Ein Gremium wählte fünf von ihnen aus und ließ die Israelis darüber abstimmen. In die engere Auswahl kamen Alef, Eden, Magen David, Hatikva und Herzl. Alef habe deutlich gewonnen. Zu dessen Bedeutung erklärte das Ministerium für Wissenschaft und Technik: „Es ist der erste Buchstabe in der hebräischen Sprache und auch der Buchstabe, der als Mutter des Lesens bezeichnet wird. In der Welt der jüdischen Mystik bezeichnet Alef zudem das Einssein mit Gott.“

Alefs Mutterstern wurde Tevel genannt. Es ist ein blumiger hebräischer Ausdruck für das Universum und beginnt mit dem letzten Buchstaben des hebräischen Alphabets. Es kommt etwa in Psalm 24,1 vor, dort hat Martin Luther den Ausdruck mit „Erdkreis“ übersetzt: „Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen.“ Zusammen sollen die beiden Namen Ganzheit symbolisieren. Bisher haben insgesamt 400.000 Menschen aus 110 Ländern über verschiedene Planetennamen abgestimmt. In Israel war die Beteiligung daran mit 20.000 Wählern überdurchschnittlich hoch.

Von: tk

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