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Jerusalem: Seltenes Artefakt gefunden

Schon Pilger in der Zeit des Ersten Tempels griffen darauf zurück: Archäologen haben in Jerusalem ein altes Beka-Gewicht gefunden. Aufgrund eines Makels lässt sich sogar eine Regel ableiten.
Winziger Fund: Der Stein stammt aus der Zeit des Ersten Tempels

JERUSALEM (inn) – Archäologen haben in Jerusalem ein Beka-Gewicht in Form eines kleinen Steines aus der Zeit des Ersten Tempels gefunden. Steine dieser Art seien äußerst selten, sagte der Archäologe Eli Schukron, der im Auftrag der Israelischen Altertumsbehörde Ausgrabungen an der Klagemauer leitet. Auf dem Gewicht sei zudem die Einheit „Beka“ zu lesen. Dies sei der erste Fund mit genau dieser Inschrift.

Die Gewichtseinheit hätten Pilger genutzt, um damit die Abgabe von einem halben Schekel für den Besuch des Tempelbergs zu entrichten. In der Tora kommt der Name „Beka“ zweimal vor: Als Gewicht für einen Stirnreif, der für die Stammesmutter Rebekka bestimmt war (1. Mose 24,22), sowie im Rahmen einer Kostenaufführung für das Stiftszelt (2. Mose 38,26). Ein Beka entspricht ungefähr sechs Gramm.

Eine weitere Besonderheit des Steines sei die spiegelverkehrte Schrift. Schukron folgert daraus, dass der Handwerker, der den Stein anfertigte, auch Siegel herstellte. „Offenbar war er etwas abgelenkt, als er die Schrift aufsetzte, und verwendete fälschlicherweise die Spiegelschrift, wie er es gewohnt war.“ Aus diesem Fehler könnten Archäologen aber etwas ableiten, meint Schukron: Offenbar stellten diejenigen, die Siegel anfertigten, auch Steine für die Gewichtsmessung her.

Vielsagender Fundort

Das Beka-Gewicht wurde in Erde gefunden, die bei Ausgrabungen am Robinson-Bogen entnommen wurde. Ursprünglich stammt sie aus einem Entwässerungskanal unterhalb der Klagemauer.

Der Fundort nahe des damaligen Tempels ist für Schukron entscheidend: „Man kann sehen, dass ‚Beka‘ in der Bibel vorkommt und wofür es genutzt wurde, und hier haben wir es vor uns. Die Bibel, das Artefakt, das nahe des salomonischen Tempels gefunden wurde, nördlich der Stadt Davids – alles ist verbunden.“

Von: df

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