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Geköpfte Frösche als Grabbeilage

Der Fund von kopflosen Fröschen in einem kanaanäischen Grab stellt Archäologen vor ein Rätsel. Eine Forscherin mutmaßt: Sahen die Kanaanäer noch vor den Franzosen Frösche als Delikatesse an?
Ein Archäologe birgt die Krüge aus dem Grab

JERUSALEM (inn) – Archäologen haben in einem 4.000 Jahre alten kanaanäischen Grab Reste von kopflosen Fröschen in einem Krug entdeckt. Zwischen dem Jerusalemer Viertel Malcha und dem Biblischen Zoo musste vor der Ausweitung des Viertels durch die Altertumsbehörde eine Notgrabung vorgenommen werden. Dabei fanden Archäologen eine Grabhöhle, in der in gut erhaltenen Töpfen Überreste von mindestens neun Fröschen sowie Datteln und Zitrusfrüchten enthüllt wurden.

„Das Nahal-Refaim-Becken war ein fruchtbarer Boden für Siedlung in allen Zeiträumen, vor allem in der kanaanäischen Zeit. Diese Ausgrabung ermöglicht es uns, die Komplexität der Bestattungszeremonien zu erforschen“, sagte einer der verantwortlichen Archäologen.

Für Archäologen seien Gräber, die in der Antike versiegelt wurden und seitdem unberührt blieben, ein unermesslicher Schatz. Sie stellen eine Zeitkapsel dar. Die Forscher stehen aufgrund der in einem Krug gefundenen Beigabe von neun geköpften Fröschen vor einem Rätsel. Vielleicht sollten sie dem Verstorbenen als Verpflegung auf dem Weg in Jenseits dienen.

Frösche als Delikatessen vorbereitet?

Im alten Ägypten symbolisierten Frösche Erneuerung. Eine Forscherin meinte, dass die Kanaanäer möglicherweise den Franzosen zuvorgekommen seien. Die entfernten Köpfe seien ein Hinweis dafür, dass die Frösche und besonders deren Schenkel als Delikatessen vorbereitet worden seien.

Mit dem Mikroskop wurden pflanzliche Ablagerungen an den keramischen Gefäßen untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die Krüge mit Dattelpalmen und Myrte-Zweigen in Berührung gekommen waren, obwohl sie in dieser Gegend nicht heimisch waren. Möglicherweise seien sie zwecks Begräbnisriten dort angepflanzt worden.

Von: Ulrich W. Sahm

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