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Caesarea soll in alter Pracht wiedererstehen

Der große Restaurierungsplan der Stadt Caesarea beinhaltet auch eine 2.000 Jahre alte Synagoge, die mit einem der wichtigsten Rabbiner der jüdischen Geschichte in Verbindung gebracht wird. Aber auch Bauten aus der römischen und christlich-byzantinischen Zeit sollen in alter Pracht erstrahlen.
Rund 30 Millionen Euro soll die Restaurierung der Stadt Caesarea kosten

CAESAREA MARITIMA (inn) – Vor 2.030 Jahren hat König Herodes am Mittelmeer den größten Hafen im ganzen Römischen Reich erbaut. In der Stadt gab es allen Luxus, darunter ein bis heute stehendes und benutztes Amphitheater, einen prachtvollen Palast des Königs Herodes und vieles mehr. Seit den 1990er-Jahren wird die Stadt über und unter Wasser ausgegraben. Im Meer wurden gesunkene Schiffe gefunden mit kostbarer Fracht, eine Unmenge metallener Figuren, die wohl zur Wiederverwertung woanders hingeschickt werden sollten und nun ein neues Museum in Caesarea füllen können.

Etwa 30 Millionen Euro wollen jetzt die Edmond-de-Rothschild-Stiftung, die Caesarea-Entwicklungskooperation, die Altertumsbehörde und Israels Natur- und Parkbehörde (INPA) investieren, um die Stadt mit Bauten aus der römischen, der christlich-byzantinischen und bis zur Kreuzfahrerzeit in ihrer alten Pracht wiederherzustellen. Unter anderem soll eine 2.000 Jahre alte Synagoge restauriert werden, um sie erneut für Gottesdienste benutzen zu können. Die Synagoge wird mit Rabbi Akiba in Verbindung gebracht, der 135 nach Christus von den Römern umgebracht worden ist und bis heute als einer der wichtigsten Rabbiner gilt. Manche behaupten gar, dass er nach der Zerstörung Jerusalems das heutige, moderne Judentum geschaffen habe.

Das antike Amphitheater in Caesarea Foto: Israelnetz/Elisabeth Hausen
Das antike Amphitheater in Caesarea
Die Sockelinschrift von Pontius Pilatus bedarf das Auge eines Archäologen Foto: Israelnetz/Elisabeth Hausen
Die Sockelinschrift von Pontius Pilatus bedarf das Auge eines Archäologen
Die Nachbildung der Inschrift hilft aber auch den Touristen beim Lesen Foto: Israelnetz/Elisabeth Hausen
Die Nachbildung der Inschrift hilft aber auch den Touristen beim Lesen

Pontius Pilatus eingemeißelt

Unter den wichtigen Funden wurde jetzt, bei einer Pressekonferenz, eine Muschel vorgestellt, in die ein siebenarmiger Leuchter eingeritzt war. Ein solcher Leuchter stand im Jerusalemer Tempel. Aber noch ist unklar, wann die geschmückte Muschel hergestellt wurde.

Zu den für das Christentum wichtigen Funden gehört der Sockel einer Statue, auf dem der Name Pontius Pilatus eingemeißelt ist. Das war der erste archäologische Nachweis für jenen römischen Prokurator, der Jesus in Jerusalem zum Tode verurteilt und dann eine Schmähschrift bestellt hatte, die an sein Kreuz genagelt worden ist. Gleichwohl wusch sich Pilatus die „Hände in Unschuld“, nachdem er das Todesurteil gefällt hatte. Im Jahr 2030 werden in Caesarea und in dem bis dahin fertig gestellten Besucherzentrum etwa drei Millionen Touristen erwartet.

Von: Ulrich W. Sahm

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