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Bronzeschaufel aus der Zeit des zweiten Tempels entdeckt

MAGDALA (inn) – Archäologen haben im antiken Magdala 2.000 Jahre alte Bronzegegenstände entdeckt. Die Altertumsbehörde misst dem Fund eine besondere Bedeutung zu.
Die 2.000 Jahre alte Bronzeschaufel aus Magdala ist gut erhalten
Die antike jüdische Siedlung Magdala ist immer wieder für Überraschungen gut. Nun haben Archäologen an der Ausgrabungsstätte am Westufer des Sees Genezareth eine Bronzeschaufel und einen Krug entdeckt. Sie sind etwa 2.200 Jahre alt und stammen damit aus der Zeit des zweiten jüdischen Tempels. Die verzierte Schaufel diente zum Transport von Asche, wie die Israelische Altertumsbehörde (IAA) mitteilte. Die Archäologin Dina Avschalom-Gorni leitet die Ausgrabungen von Magdala gemeinsame mit Arfan Nadschar. Avschalom-Gorni kommentierte den Fund mit den Worten: „Die Schaufel, die gefunden wurde, ist eine von zehn, die im Land aus der Zeit des zweiten Tempels bekannt sind.“ Jahrelang seien Forscher davon ausgegangen, dass solche Räucherschaufeln im Altertum ausschließlich für rituelle Zwecke vorgesehen waren – zur Entfernung von Räucherwerk, das in Zeremonien verbrannt wurde. Doch mittlerweile seien solche Schaufeln auch in einem nicht-kultischen Kontext aufgetaucht. Weiter teilte Avschalom-Gorni mit: „Die Räucherschaufel und der Krug, die in unserer Ausgrabung gefunden wurden, lagen nebeneinander auf dem Fußboden in einem Raum bei den Lagerhäusern. Er grenzte an die Hafenanlage einer großen jüdischen Siedlung an, am Ufer des Sees Genezareth, in der späten Epoche des zweiten Tempels.“ Möglicherweise habe eine jüdische Familie in Magdala die Gegenstände als Erbstücke in dem Lagerraum aufbewahrt. „Oder sie könnten auch für tägliche Arbeiten verwendet worden sein.“

Bibel: Kohlenpfanne als heilige Gerätschaft

Die IAA weist auf das hebräische Wort „Mahta“ hin, das in der Bibel die Bedeutung „Kohlenpfanne“ trägt. Sie war nötig, um Asche zu schüren oder einzusammeln. So heißt es in 2. Mose 27,1–3: „Du sollst einen Altar machen aus Akazienholz, fünf Ellen lang und ebenso breit, dass er viereckig sei, und drei Ellen hoch. Und du sollst auf seinen vier Ecken Hörner machen, die sollen mit ihm verbunden sein, und sollst ihn mit Kupfer überziehen. Mache auch Töpfe für die Asche, Schaufeln, Becken, Gabeln, Kohlenpfannen; alle seine Geräte sollst du aus Kupfer machen.“ Die „Mahta“ galt als heiliges Gerät wie alles, was im Jerusalemer Tempel verwendet wurde. Räucherschaufeln erscheinen oft in der jüdischen Kunst – als religiöser Artikel, der mit dem Tempel in Verbindung gebracht wird. Auf Mosaikböden von Synagogen sind sie unter anderem neben einer Menorah zu sehen. Im heutigen Sprachgebrauch bedeutet das hebräische Wort „Kohlenschaufel“. Die Ausgrabungen der vergangenen Jahre haben in Magdala eine jüdische Siedlung aus der Zeit des zweiten Tempels freigelegt. Die Forscher stießen auf Überreste von Ritualbädern, Straßen, einem Marktplatz und industriellen Anlagen. In der Synagoge, die ins frühe 1. nachchristliche Jahrhundert datiert wird, fand sich ein besonderer Stein. Dieser zeigt den zweiten Tempel mit einem eingeritzten siebenarmigen Leuchter.

Stätte für Publikumsverkehr geöffnet

Die archäologische Stätte ist seit zwei Jahren offen für Besucher. Sie gelte als Kreuzung von jüdischer und christlicher Geschichte wegen ihrer historischen und religiösen Bedeutung für Juden und Christen, schreibt die Altertumsbehörde. Nach christlicher Überlieferung war Magdala der Geburtsort von Maria Magdalena, die als eine der ersten Zeuginnen von Jesu Auferstehung gilt. Der Anführer des jüdischen Aufstandes gegen die Römer im 1. Jahrhundert hatte seinen Sitz in der Siedlung. (eh)

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