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Ein Dollar für ein Stück vom Globus

HAIFA (inn) – Der israelische Biologe Uri Schanas möchte 1,4 Prozent der Erde kaufen. Daran kann sich jeder Bewohner dieses Planeten mit nur einem Dollar beteiligen. Mit der Initiative möchte er bedrohte Arten vor dem Aussterben retten.
1,4 Prozent der Welt sind genug – zumindest für einen Biologen aus Israel.
„Es ist weder möglich, noch notwendig, den gesamten Planeten zu jeder Zeit zu bewahren. Aber wenn wir nur einen kleinen Prozentsatz der Erde schützen, können wir manch seltene Arten vor dem Aussterben bewahren“, sagt Uri Schanas. Er ist Biologie-Professor an der Universität in Haifa und hat ein ungewöhnliches Projekt ins Leben gerufen: Durch eine Crowdfunding-Aktion will er Geld sammeln, um 1,4 Prozent des Globus zu kaufen und in Naturschutzgebiete umzuwandeln, schreibt das Onlineportal „GreenProphet“. Crowdfunding, also Finanzierung durch eine (Menschen-)Menge, bedeutet, dass auf einer Internetplattform die Nutzer dazu aufgerufen werden, ein bestimmtes Projekt mitzufinanzieren. Diese Finanzierungsmethode habe ihm für sein Projekt „This-Is-My-Earth“ (TIME, „Dies ist meine Erde“) bereits mehr als 32.000 Dollar eingebracht, wie die Webseite „indiegogo.com“ zeigt. Sein ursprüngliches Ziel von 25.000 Dollar habe er damit schon übertroffen. Bereits mit einem Dollar können sich Interessierte beteiligen. Die meisten Spender kämen aus den USA, Israel, China und Kanada. Aber auch Einwohner aus Thailand, Kambodscha oder Neuseeland brächten sich ein.

Verantwortung vor Ort

Die 25.000 Dollar dienen zunächst dazu, eine Webseite als Plattform für das Projekt einzurichten. Ein Prototyp ist bereits online. Der Überschuss wird für Landkauf verwendet. Sobald die Webseite funktioniert, kann jedes Mitglied Pate stehen für weitere Mitglieder aus armen Ländern. Die meisten Regionen, die zu schützen sind, befänden sich in armen Regionen, erklärt Schanas. Dahinter stehe der Gedanke, jede Zone, die durch TIME gekauft werde, in die Verantwortung der Menschen in deren Umgebung zu geben. Schanas will nach eigenen Angaben die Einwohner vor Ort für die Thematik sensibilisieren, schulen und mitarbeiten lassen. Sie sollen fähig sein, von Anfang an mitzubestimmen. „Und ja, sie sollen die Erde retten.“

„Dies ist meine Erde“

Der Kern von TIME bestehe aus einem Netzwerk von internationalen Umweltschützern und Wissenschaftlern. Nach eigenen Angaben ist die Gruppe sehr besorgt über den weltweit starken Rückgang der Biodiversität und über den mäßigen Erfolg der bisherigen Umweltschutzmaßnahmen. Daher sei es für sie an der Zeit, die gesamte Menschheit zu involvieren. Jedes Mitglied habe die gleichen Stimmrechte und könne festlegen, welches Areal mit dem Geld gekauft wird. Eine Expertengruppe recherchiere zudem, auf welchen Erdteilen die am meisten bedrohten Arten zu finden sind. Schanas erklärt in der Tageszeitung „Yediot Aharonot“, dass es sogenannte „heiße Zonen“ der biologischen Vielfalt auf der Erde gebe. Diese Zonen beheimateten besonders viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten, die vom Aussterben bedroht seien. Schanas sagt: „Wir wissen nicht immer, welche Folgen das Aussterben einer Spezies für das ganze System hat. Aber es gibt schon Beispiele von einem Systemkollaps, die auch Einflüsse auf die Menschheit hatten.“ (dhk)

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