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Höhle birgt Schatz aus hellenistischer Zeit

JERUSALEM (inn) – Höhlenforscher haben in Nordisrael einen 2.300 Jahre alten Schatz entdeckt. Die Altertumsbehörde lobte die ehrlichen Finder für deren Einsatz zugunsten der Bürgerschaft.
Zu dem Schatz gehören Münzen und Schmuckstücke.
Nach dem Tod von Alexander dem Großen, der Ende des vierten vorchristlichen Jahrhunderts Israel erobert hatte, brach in dem Gebiet ein Chaos aus. Die Kriege um seine Nachfolge brachten nach Ansicht von Archäologen Bewohner dazu, Schmuck in einer nordisraelischen Höhle zu verstecken. Doch die ursprünglichen Besitzer kamen nicht dazu, die Wertgegenstände wieder abzuholen. Nun wurde der Schatz von drei Israelis entdeckt. Vor zwei Wochen begaben sich Reuven Sakai, sein Sohn Hen Sakai und deren Freund Lior Halony zu der Stalaktitenhöhle, um eine Tour für eine größere Gruppe vorzubereiten. Alle drei sind Mitglieder im israelischen Höhlenforscherclub. In einer engen Nische fiel dem 21-jährigen Hen Sakai plötzlich ein glänzender Gegenstand auf. Es handelte sich um zwei alte Silbermünzen, die während der Herrschaft Alexanders des Großen geprägt worden waren. Bei den Münzen fanden die drei Hobbyforscher Schmuckstücke aus Silber, darunter Ringe, Armbänder und Ohrringe. Offenbar hatten ihre Besitzer sie vor rund 2.300 Jahren in ein Stofftuch gewickelt und in der Höhle versteckt. Die Höhlenforscher erkannten, dass es sich um eine wichtige archäologische Entdeckung handelte. Sie informierten die Einheit für die Verhinderung von Antiquitätenraub in der Israelischen Altertumsbehörde (IAA). Am Wochenende betraten Mitarbeiter der IAA und Mitglieder des Clubs die Höhle.

Gute Forschungsgrundlage für Archäologen und Geologen

Die ältesten Gegenstände des Schatzes reichen in die Kupfersteinzeit zurück, sind also 6.000 Jahre alt. Auch Artefakte aus der Frühen Bronzezeit vor 5.000 Jahren und aus der Biblischen Zeit vor rund 3.000 Jahren wurden entdeckt. Einen Teil der Wertsachen datieren die Archäologen in die hellenistische Epoche vor 2.300 Jahren. Zu den Funden gehören auch Keramikgefäße. Über einigen davon haben sich im Laufe der Jahrhunderte Stalagmiten gebildet. Andere Gefäße haben sich mit dem Kalkstein verbunden und können nicht von den Höhlenwänden abgetrennt werden. Nach Angaben der Altertumsbehörde ist die Verbindung einer Stalaktitenhöhle mit archäologischen Funden „faszinierend und selten“. Archäologen und Geologen könnten die entdeckten Gegenstände und den Prozess der Entwicklung der Stalaktiten dadurch genau datieren.

„Beispielhaftes Verhalten“

Der Leiter der Abteilung für die Verhinderung von Antiquitätenraub, Amir Ganor, lobte indes die Finder: „Sie haben die Bedeutung der archäologischen Entdeckung begriffen und beispielhaftes bürgerliches Verhalten demonstriert, indem sie sofort die IAA auf diese beeindruckenden archäologischen Funde aufmerksam machten. Nach dem Goldschatz von Caesarea ist dies das zweite Mal im vergangenen Monat, dass Bürger bedeutsame archäologische Funde gemeldet haben. Wir begrüßen diesen wichtigen Trend. Dank der Aufmerksamkeit dieser Bürger werden Forscher der Israelischen Altertumsbehörde das bestehende archäologische Wissen über die Entwicklung von Gesellschaft und Kultur im Land Israel in der Antike erweitern können.“ Den genauen Fundort hält die IAA geheim. Dadurch will sie verhindern, dass Teile des Schatzes geraubt oder beschädigt werden. Zudem sei die Höhle für Unerfahrene gefährlich, heißt es in einer Mitteilung der Behörde.

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