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Schwimmer bescheren Israel Medaillenregen

Nach dem starken Auftritt der Olympioniken zeigen Israelis auch bei den Paralympischen Spielen eine gute Leistung. Insgesamt gewinnen sie neun Medaillen. Dieser Erfolg ist vor allem drei Schwimmern zu verdanken.
Zweimal schlug der israelische Araber Schalabi als erster am Beckenrand an

TOKIO (inn) – Israelische Athleten haben bei den Paralympischen Spielen in Tokio neun Medaillen gewonnen. Acht von ihnen konnten die Schwimmer für sich verbuchen. Ein Athlet schrieb Geschichte: Noch nie zuvor hatte ein israelischer Araber eine Medaille bei Paralympischen oder Olympischen Spielen erhalten. Und Ijad Schalabi war bei seiner vierten Teilnahme gleich zweimal erfolgreich.

Schalabi wuchs in der galiläischen Stadt Schefar’am in einer muslimischen Familie auf. Er ist von Geburt an gehörlos. Als er 13 Jahre alt war, stürzte er von einem Dach. Seitdem ist er an den Beinen gelähmt. Beim Schwimmen startet er in der Klasse S1, also bei den Athleten mit den meisten Beeinträchtigungen. In Tokio gewann der 34-Jährige jeweils Gold über 100 Meter und über 50 Meter Rücken.

Zwei neue Weltrekorde

Zum ersten Mal dabei war Mark Maljar. Der 21-Jährige leidet wie sein Zwillingsbruder Ariel seit der Geburt an einer zerebralen Lähmung. Bei den Paralympischen Spielen gewann der Schwimmer der Klasse S7 Gold über 200 Meter Lagen und über 400 Meter Freistil. In beiden Wettbewerben stellte er einen neuen Weltrekord auf. Hinzu kam eine Bronzemedaille über 100 Meter Rücken. Sein Bruder Ariel schaffte es hingegen nicht, einen Platz auf dem Siegerpodest zu erreichen.

Für weitere Erfolge des israelischen Schwimmteams sorgte Ami Dadaon, der ebenfalls durch eine zerebrale Lähmung beeinträchtigt ist. Der 20-Jährige kam durch eine Rehabilitationsmaßnahme zum Schwimmsport und startet in der Kategorie S4. Dort gewann er in Tokio drei Medaillen im Freistil: jeweils Gold über 200 und 50 Meter sowie Silber über 150 Meter. Hingegen wurde er bei der 100-Meter-Distanz wegen eines Frühstarts disqualifiziert, wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet.

Schwimmtrainer Ja'akov Beilinson freut sich über acht Medaillen, die sein Team in Tokio gewonnen hat Foto: Israelisches Olypmisches Komitee, Facebook
Schwimmtrainer Ja’akov Beilinson freut sich über acht Medaillen, die sein Team in Tokio gewonnen hat

Die neunte Medaille für Israel gab es im Rudern: Die Athletin Moran Samuel belegte im Einer den zweiten Platz. 2016 hatte sie in Rio de Janeiro bereits Bronze gewonnen.

Dreimal so viele Medaillen wie in Rio

An der Abschlussfeier am Sonntag nahmen die Israelis nicht mehr teil. Sie wollten rechtzeitig vor dem jüdischen Neujahrsfest Rosch HaSchanah nach Hause kommen, das am Montagabend beginnt. Und so wurden die drei Goldmedaillengewinner am Sonntagabend am Ben-Gurion-Flughafen mit Applaus, Transparenten, Gesang und Tanz begrüßt.

In Rio de Janeiro hatte Israel bei den Paralympischen Spielen nur drei Medaillen gewonnen. 2012 in London waren es sechs, 2008 in Peking sieben und 2004 in Athen 13. In Tokio traten die Israelis mit 33 Athleten in elf Sportarten an. Erstmals seit 2004 belegten sie wieder erste Plätze. Im Medaillenspiegel kam Israel auf den 22. Rang von 78 Nationen, hinter Neuseeland und vor Kanada. Der Iran befindet sich direkt hinter Deutschland auf Platz 13, Jordanien auf Platz 36, die Vereinigten Arabischen Emirate auf Platz 54 und Ägypten auf Platz 74. China, Großbritannien und die USA führen den Medaillenspiegel an.

Von: eh

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