Visumsverweigerung: Kein olympischer Status für Turnier in Kuwait

Am Sonntag beginnen in Kuwait-Stadt die Asiatischen Schießmeisterschaften. Ursprünglich sollten sich Athleten dort auch für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro qualifizieren können. Doch nun hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) dem Turnier diesen Status entzogen – weil ein Israeli dafür kein Visum erhält. Der Protest kam vom Internationalen Sportschützenverband (ISSF). Dieser wollte den Israeli Yair Davidovich als technischen Gesandten zu den Meisterschaften schicken. Die Einwanderungsbehörde in Kuwait weigerte sich jedoch, dem Funktionär ein Einreisevisum auszustellen. Die Meisterschaften dauern vom 1. bis zum 12. November. Das IOC reagierte prompt auf den Antrag des ISSF. „Die Verweigerung eines Visums ist gegen den Grundsatz der Nicht-Diskriminierung von der Olympischen Charta“, teilte der Exekutivausschuss mit. „Die Olympische Charta muss für alle olympischen Qualifikationsturniere gelten.“

Kritik an politischer Einflussnahme auf Sport

Wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet, hat Kuwait bereits Probleme mit dem IOC. Dieses hat das Nationale Olympische Komitee (NOK) des Golfstaates wegen politischer Einflussnahme der Regierung suspendiert. Wenn die Sperre nicht bis zu den Spielen in Rio aufgehoben wird, können kuwaitische Athleten dort nur als Einzelpersonen unter der olympischen Flagge antreten. Erstmals war das NOK 2010 suspendiert worden, ebenfalls wegen politischer Einflussnahme. Zwei Jahre später hob das IOC diese Sperre auf, rechtzeitig vor den Sommerspielen 2012 in London. Der kuwaitische Herrscher Scheich Sabah al-Ahmad al-Sabah sicherte damals Autonomie für das nationale Komitee zu. Außerdem versprach er eine neue Gesetzgebung für Einrichtungen, die den Sport regeln. (eh)