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IOC-Präsident legt Ghorfa-Amt nieder

LAUSANNE (inn) – Thomas Bach, neuer Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), hat seinen Chefposten bei der Arabisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer Ghorfa niedergelegt. Der Rücktritt habe jedoch nichts mit den Boykott-Vorwürfen des Simon-Wiesenthal-Zentrums an die Ghorfa zu tun.
Nach eigener Aussage trat Bach von etwa einem Dutzend Ämtern zurück.

In einem Brief, der an den UN-Sonderbotschafter für Sport Wilfried Lemke ging, behauptete das europäische Simon-Wiesenthal-Zentrum mit Sitz in Paris, durch sein Amt unterstütze Bach den Boykott Israels (Israelnetz berichtete). Ebenfalls per Brief an Lemke forderte das Simon-Wiesenthal Zentrum in Los Angeles anschließend den Rücktritt Bachs. Der Direktor des Zentrums, Schimon Samuels, betonte den „Olympischen Waffenstillstand“, die Resolution der UN-Generalversammlung vom 25. Oktober 1995 und die Millenniums-Erklärung der Vereinten Nationen. Darin verpflichteten sich die UN zusammen mit dem IOC, durch den Sport einen Beitrag zu einer friedlichen Zukunft zu liefern.
Die Kammer, der Bach vorsitze, proklamiere jedoch durch Zertifikate, dass bestimmte Waren keine Elemente israelischen Ursprungs enthielten. Das sei diskriminierend und zeige einen verdeckten Boykott Israels. Die UN sollten Bach deshalb zum Rücktritt seines Amtes bei der Ghorfa drängen. „Bei Holocaust-Überlebenden und Sportliebhabern weckt Bachs offensichtliche Unterstützung für diejenigen, die dem jüdischen Staat schaden wollen, Gespenster von anderen Olympischen Spielen – derjenigen aus dem nationalsozialistischen Berlin im Jahr 1936“, heißt es in dem Brief.
Das deutsche Wirtschaftsministerium erklärte, dass die Kammer keine anti-israelische Politik betrieben habe, auch keinen Boykott. Bach habe zudem bereits vor seiner Wahl zum IOC-Präsidenten darauf hingewiesen, dass er auf seinen Posten bei der Kammer verzichten werde, berichtet das „Handelsblatt“.
Bach trat im Rahmen seines Amtsantritts beim IOC von weiteren Ämtern zurück, um sich auf seine neuen Aufgaben konzentrieren zu können. Es seien „rund ein Dutzend in verschiedenen Bereichen“, zitiert ihn die Nachrichtenseite „Spiegel Online“. Unter den niedergelegten Ämtern sind auch das des Vorsitzenden des Beirates der Melius GmbH, des Aufsichtsrats-Mitglieds der Nürnberger Versicherung AG Österreich sowie des Mitglieds des Beirates der Bartec GmbH. Auch seinen Posten beim Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne gab er auf.

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