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Olympia-Boykott gegen Israelis: Iran bleibt hart

LONDON (inn) – Iranische Sportler dürfen auch bei den Olympischen Spielen in London nicht gegen israelische Athleten antreten. Damit dementierte der Iran eine anderslautende Meldung vom Montag.
Auch in London gehen die iranischen Athleten den israelischen Sportlern aus dem Weg.

„In einem satanischen Schritt haben zionistische Medien die Worte des Vorsitzenden der olympischen Mission des Irans, Bahram Afsharzadeh, veröffentlicht. In diesem kündigten sie an, dass iranische Athleten gegen Repräsentanten des zionistischen Regimes bei den Olympischen Spielen antreten würden“, zitiert die israelische Zeitung „Yediot Aharonot“ die staatliche iranische Nachrichtenagentur „Fars“ (FNA).
Afsharzadehs Worte seien aus dem Kontext gerissen worden. „Er sagte nichts zu diesem Thema und hat den Namen ‚Israel‘ nicht genannt“, stellt FNA klar.
„Wir werden einfach Sportsmänner sein und gegen jedes Land spielen“, hatte der amerikanische Sender „WXOW News 19“ zuvor Afsharzadeh auf seiner Internetseite zitiert. Dieses und ähnliche Zitate interpretierten die Medien so, dass iranische Athleten bei den Spielen in London gegen israelische Sportler antreten würden. Schon bei den Olympischen Spielen in Athen 2004 und Peking 2008 hatten Iraner nicht gegen Israelis gestartet. Da der Iran das Existenzrecht Israels nicht anerkennt, hätte es in London zur ersten sportlichen Begegnung beider Länder seit der islamischen Revolution im Iran 1979 kommen können.
Die Athleten einiger islamischer Staaten starten grundsätzlich nicht gegen israelische Konkurrenten. Ein Grund: Sie wollen nicht in Gefahr geraten, mit ihnen auf dem selben Siegerpodest zu stehen. Der bekannteste Boykott ereignete sich in Athen 2004. Der iranische Judo-Weltmeister Arash Miresmaeili weigerte sich, gegen Ehud Vaks aus Israel zu kämpfen. Miresmaeili, der bei der Eröffnungsfeier die iranische Flagge getragen hatte, aß so viel, bis er zu schwer für die Gewichtsklasse war, für die er sich angemeldet hatte. Daraufhin wurde er vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) disqualifiziert. Später erhielt Miresmaelii 125.000 Dollar vom iranischen Verband und damit das Preisgeld, das für Goldmedaillengewinner ausgelobt war.
Der Deutsch-Iraner Ashkan Dejagah verweigerte im Oktober 2007 die Teilnahme an einem U21-Länderspiel für Deutschland gegen Israel in Tel Aviv. Er nannte dafür Gründe „sehr persönlicher Natur“. Da Verwandte von ihm im Iran leben, fürchtete er, seine Beteiligung könnte negative Konsequenzen für diese haben (Israelnetz berichtete).

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