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Briefmarkenbogen zeigt erste Tora im All

Jeff Hoffman war der erste jüdische NASA-Astronaut im All. Auf seiner letzten Reise führte er eine Tora mit im Gepäck. Eine neue Sonderbriefmarke beschäftigt sich nun mit Hoffmans Geschichte.
Der Briefmarkenbogen zeigt links Hoffman, wie er die ersten Worte der Tora für die Kamera vorlas

JERUSALEM / BOSTON (inn) – Sie ist kleiner als üblich, hat dafür aber eine ganz besondere Geschichte hinter sich: Die erste Torarolle im Weltall ist nun Motiv eines neuen israelischen Briefmarkenbogens – und mit ihr Jeff Hoffman, der Mann, der die Schriftrolle einst in luftige Höhen transportierte.

Hoffman verschlug es erstmals 1985 für die NASA ins All. Der inzwischen 75-Jährige war damals der erste amerikanisch-jüdische Astronaut, der sich auf den weiten Weg in die Schwerelosigkeit machte. Vier weitere Male sollten folgen. Immer wieder führte Hoffmann dabei jüdische Gegenstände mit sich, feierte etwa mit einem kleinen Chanukka-Leuchter Lichterfest im All. 1996, bei seinem letzten Flug, nahm er schließlich eine Tora mit an Bord des Space Shuttles Columbia.

Aufgenommen von einer Videokamera, las er an einem Schabbat aus der Schrift vor: „Bereschit bara Elohim et HaSchamajim, ve-et HaAretz“ – „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde“. Eine große Sache habe er nicht daraus machen wollen, erzählte Hoffman nun dem Portal „collectSPACE“. „Ich habe das privat getan und für meine Gemeinde.“ Die Idee hatte Hoffmans Rabbi in Houston gehabt. Er war es auch, der die besonders kleine Schriftrolle extra für ihn organisierte. Eine Tora von normaler Größe hätte der Astronaut nicht in die enge Raumfähre mitnehmen können.

Nahm auf seinen Reisen ins All jüdische Gegenstände mit: Astronaut Jeff Hoffman Foto: Gemeinfrei
Nahm auf seinen Reisen ins All jüdische Gegenstände mit: Astronaut Jeff Hoffman

Geld sammeln für Filmproduktion

Zum Briefmarkenmotiv wurde das Ereignis nun dank Rachel Raz. Die engagierte Pädagogin aus Boston hörte erstmals 2016 von der Geschichte der Torarolle und wunderte sich, dass diese kaum bekannt ist. Um das zu ändern, ging sie auf Hoffman zu. Die Idee: Einen Dokumentarfilm über die Geschichte zu produzieren. Dafür stellte sie ein professionelles Team zusammen.

Die Kosten für die Produktion schätzte Raz zu Beginn auf etwa 100.000 US-Dollar. Inzwischen befindet sich das Projekt auf der Zielgeraden. Zur Fertigstellung fehlen allerdings noch etwa 20.000 Dollar – womit die Briefmarken ins Spiel kommen.

Mit einem Preis von 100 Dollar pro Bogen soll deren Verkauf einen Beitrag zur Finanzierung der letzten Produktionsarbeiten leisten. Die Auflage ist auf 200 Bögen limitiert. Für 360 Dollar gibt es die Marken sogar mit Signatur von Hoffman selbst. Es sei eine Ehre, auf einer Briefmarke zu sein, freut sich der Astronaut – „und ich bin ja nicht einmal tot“. Bereits im Oktober hatte das „Projekt Tora im All“ eine Mesusa versteigert, die ebenfalls mit Hoffman auf großer Tour gewesen ist. Die Tora selbst wird es allerdings nicht zu kaufen geben: Sie wird weiterhin in Houston genutzt. „Hier inspiriert sie neue Generationen von Träumern und Juden“, hofft Rachel Raz.

Von: ser

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