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Jüdische Künstler fordern Boykott von Berliner Kultur-Festival

Weil ein Berliner Kulturfestival von der israelischen Botschaft unterstützt wird, rufen Künstler aus Israel zum Boykott der Veranstaltung auf. Den offenen Brief unterschrieb unter anderen der Professor Eyal Sivan.
BDS steht für Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen (Symbolbild)

BERLIN / JERUSALEM (inn) – Der israelische Filmemacher und Professor Eyal Sivan hat einen offenen Brief unterzeichnet, in dem er und weitere Künstler zum Boykott des internationalen Berliner „Pop-Kultur“-Festivals aufrufen. Zu den Sponsoren des Events zählt die israelische Botschaft. Sivan ist dafür bekannt, die Politik seines Geburtslandes und deren Auswirkungen scharf zu kritisieren. Der 55-Jährige gilt als erklärter Antizionist.

Mit Sivan unterschrieben noch rund ein Dutzend weitere israelische Künstler den offenen Brief, in dem sie zur Meidung des Festivals auffordern. In dem Schreiben heißt es laut der Internetseite bds-kampagne.de: „Als israelische Künstler*innen, Musiker*innen und Filmemacher*innen unterstützen wir den Aufruf der Palästinenser*innen, das Festival Pop-Kultur Berlin 2019 zu boykottieren angesichts seiner Komplizenschaft mit dem rassistischen Regime Israels.“ Solange eine Partnerschaft zwischen der Veranstaltung und der israelischen Botschaft bestehe, würden „alle Auftritte bei dem Festival von der israelischen Regierung instrumentalisiert, um die Besatzung zu übertünchen und sich durch Kultur neu zu profilieren“.

„Boykotte als legitime Taktik“

Weiter schreiben die Unterzeichner: „Wir halten es für moralisch unabdingbar, dass die jahrzehntelange Unterdrückung von Millionen von Palästinenser*innen durch die israelische Regierung beendet werden muss, und dass Boykotte, die im Völkerrecht und in den universellen Prinzipien der Menschenrechte verankert sind, eine legitime, gewaltfreie und bewährte Taktik sind.“

In dem Brief stimmen die Kunstschaffenden zudem 240 jüdischen und israelischen Wissenschaftern zu, die einen Bundestags-Beschluss zu BDS missbilligen. Im Mai hatte der Bundestag für einen fraktionsübergreifenden Antrag zur Verurteilung der Israel-Boykott-Bewegung BDS gestimmt.

Matan Peleg, Geschäftsführer des pro-israelischen Kontrollgremiums „Im Tirtzu“, sagte laut der israelischen Nachrichtenseite „Arutz Scheva“: „Während in Israel und auf der ganzen Welt enorme Summen investiert werden, um die internationale BDS-Bewegung zu bekämpfen, untergraben radikale israelische Professoren diese Bemühungen, indem sie BDS aus Israel heraus fördern.“

Bei dem Festival in Berlin sollen Dutzende Künstler auftreten. Es startet am Mittwoch dauert bis Freitag.

Von: mab

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