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„Partnerschaft mit Israel“: Politiker würdigen Leonard Cohen

Israelische Politiker erweisen dem verstorbenen jüdischen Sänger Leonard Cohen ihren Respekt. Vor allem während des Jom-Kippur-Krieges hatte der Kanadier auf seine Weise Solidarität mit Israel gezeigt.
Leonard Cohen, 1934–2016

JERUSALEM / MONTREAL (inn) – Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin hat den am Donnerstag verstorbenen kanadischen Sänger Leonard Cohen gewürdigt. „Wie traurig ist es, von einem Mann Abschied zu nehmen, dessen Stimme und Gesicht uns mehr Jahre begleitet haben, als man zählen kann“, schrieb er am Freitag auf Facebook. Das Lied „Dance me to the end of love“ (Tanze mich bis zum Ende der Liebe) sei für das Ehepaar und die Familie Rivlin in vielen Augenblicken eine Tonspur gewesen.
Der Musiker habe ein offenes Herz für jeden Menschen gehabt – „und auch den Staat Israel auf den Schlachtfeldern und in den Jahren des Gedeihens zu begleiten gewusst“, ergänzte Rivlin. Der hebräische Eintrag, den er mit seiner Ehefrau Nechama verfasst hat, endet mit den Worten: „Leonard Cohen wird weiter an unserer Seite tanzen bis zum Ende der Liebe. Dank Dir für das, was Du für uns hinterlassen hast. Nechama und Rubi.“
Premierminister Benjamin Netanjahu schrieb in dem sozialen Netzwerk auf Hebräisch und Englisch: „Leonard Cohen war ein großer Schöpfer, ein talentierter Künstler und ein warmherziger Jude, der das Volk Israel und den Staat Israel liebte. Ich werde nicht vergessen, wie er während des Jom-Kippur-Krieges nach Israel kam, um für Soldaten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte zu singen, aus einem tiefen Gefühl der Partnerschaft heraus. Seine berührende Stimme wird uns immer begleiten, wie sein Gebet ‚Hallelujah‘.“

Konzerte für Soldaten im Sinai

Leonard Cohen wurde 1934 in der kanadischen Stadt Québec in eine mittelständische jüdische Familie hineingeboren. Nach seinem Umzug in die USA veröffentlichte er 1967 seine erste Schallplatte, drei Jahre später ging er auf Tournee. Israel hatte er bereits 1960 besucht, sein erstes Konzert gab er dort 1972. Im folgenden Jahr verbrachte er zwei Monate in Israel. Während des Jom-Kippur-Krieges trat er mit dem israelischen Musiker Matti Caspi vor Soldaten auf der Sinaihalbinsel auf. Der Einfluss des Krieges spiegelt sich in Liedern wider, die 1974 erschienen – dazu gehören „There is a War“ (Es ist Krieg) oder „Who By Fire“ (Wer durch Feuer).
Immer wieder hatte Cohen mit Depressionen zu kämpfen. Fünf Jahre verbrachte er in einem buddhistischen Kloster in Kalifornien, das er 1999 wieder verließ. 2008 wurde er in die „Hall of Fame“ des Rock ‘n‘ Roll aufgenommen. Danach trat er erneut auf die Bühne.
Während seiner Abschiedstournee gab der Kanadier im September 2009 auch ein dreistündiges Konzert in Tel Aviv. Zum Abschluss machte er seinem hebräischen Nachnamen, der „Priester“ bedeutet, alle Ehre. „Nach der gewöhnlichen Abfolge zum Ende des Auftrittes besiegelte der Sänger den Auftritt auf die jüdischste, bewegendste und am meisten erbetene Weise: mit dem alten priesterlichen Segen“, schrieb seinerzeit die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Der Segen heißt auf Hebräisch „Birkat Cohanim“ – „Segen der Priester“.
Am Donnerstag ist Leonard Cohen im Alter von 82 Jahren in Montreal verstorben. Er hinterlässt seine beiden Kinder Adam und Lorca. Mit deren Mutter, der Tänzerin Susan Elrod, war er nicht verheiratet. (eh)Benefiz-Konzert mit Leonard Cohen in Israel (inn)
Keine Auftritte von Barenboim und Cohen im Westjordanland (inn)

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