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Kinostart „Café Ta‘amon“

JERUSALEM (inn) – Das Jerusalemer Café „Ta‘amon“ ist klein und eher unscheinbar, doch seine Geschichte ist bemerkenswert. Die Premierminister Menachem Begin und Jitzhak Rabin gingen hier genauso ein und aus wie Künstler, Aktivisten und Menschen aus der Nachbarschaft. Ab dem 14. Mai ist die Geschichte des Cafés in deutschen Kinos zu sehen.
Die deutsche Doku „Café Ta'amon“ stellt ein ungewöhnliches Jerusalemer Lokal vor, das älter als der Staat Israel ist.

Das Café „Ta‘amon“ ist zehn Jahre älter als der Staat Israel. Im Jahr 1938 wurde es von deutsch-jüdischen Einwanderern in der King-George-Street eröffnet. Von 1950 bis 1960 befand sich die Knesset in der King-George-Street 24, schräg gegenüber des „Ta‘amon“. Das kleine Café wurde so zum Treffpunkt für aufstrebende Politiker, Journalisten und linke Aktionsgruppen wie „Matzpen“ und „Black Panther“.
Vier Kriege hat das „Ta‘amon“ überlebt und trotz angesagter Lokale und moderner Café-Ketten in der Nachbarschaft behauptet es sich noch immer. In seinem Dokumentarfilm „Café Ta‘amon“ lässt Michael Teutsch den Besitzer Mordechai Kopp und dessen Frau Jocheved sowie Mitarbeiter und langjährige Gäste erzählen. Da werden alte Anekdoten ausgegraben, von Politikern, die anschreiben ließen, von Aktivisten, die ihre Versammlungen dort abhielten. Veranschaulicht werden viele Erinnerungen mit originalen Schwarz-Weiß-Aufnahmen.
Wie unterschiedlich die Protagonisten auch sind, in einem Punkt sind sich alle einig: Das Café sei unvergleichlich heimelig, gemütlich, für viele ein Stück Zuhause. „Kopp war wie ein Vater, er hat sich um jeden gekümmert“, schwärmt Anwältin Lea Tsemel. Künstlerin Magdalene Hefetz erzählt auf Deutsch: „Das Ta‘amon war mein Zuhause. Bei Kopp waren wir alle gleichberechtigt, alle auf Augenhöhe.“ Ein anderer Stammkunde betont: „Hat man hier Geld, kann man Kaffee bekommen, hat man kein Geld, bekommt man auch Kaffee.“
Zum Jahrestag der Gründung des Staates Israel, am 14. Mai, startet die 90-minütige Doku in deutschen Kinos. Mehr Informationen dazu finden sich auf www.gmfilms.de. Einen Trailer gibt es bei YouTube.

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