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Schauspielerin Hanna Meron gestorben

TEL AVIV (inn) – Die israelische Schauspielerin Hanna Meron ist am Freitagabend im Tel Aviver Ichilow Hospital im Alter von 91 Jahren gestorben. Die in Israel hochgeehrte Künstlerin wurde 1923 in Berlin geboren.
Hanna Meron 1950 bei einer Demonstration gegen die Besitzer des Mugrabi-Theaters in Tel Aviv.

Ihre Karriere begann Meron bereits im Alter von vier Jahren. Mit acht Jahren trat sie in dem Film „M“ von Fritz Lang auf. 1933, nach der Machtergreifung Hitlers, emigrierte sie in das britische Mandatsgebiet Palästina. 1945 schloss sie sich dem Cameri Theater in Tel Aviv an.
Am 10. Februar 1970 wollten palästinensische Terroristen eine in München-Riem zwischengelandete EL AL-Maschine auf dem Weg nach London entführen. Im Transitraum kam es zu einem Granatenangriff. Dabei wurde Meron schwer verletzt. Ihr musste ein Bein amputiert werden. Schon ein Jahr später stand sie wieder auf der Bühne und blieb ihr Leben lang eine Friedensaktivistin.
Hanna Meron erhielt mehrere Ehrendoktorwürden und wurde 2011 vom „Guinness Buch“ der Weltrekorde als die älteste noch aktive Schauspielerin der Welt anerkannt.
Zu dem Terroranschlag in München, nur zwei Jahre vor dem palästinensischen Terrorangriff auf die israelischen Quartiere im olympischen Dorf in München 1972, schrieb Richard Herzinger 2012 in der „Welt“:
„Flughafen München-Riem, 10. Februar 1970: Während eines Zwischenstopps einer Linienmaschine der israelischen EL AL auf dem Flug nach London dringt ein palästinensisches Terrorkommando in den Transitraum ein. Es versucht, die Passagiere an Bord zu treiben, um das Flugzeug nach Libyen zu entführen. Doch der israelische Pilot attackiert die Hijacker und verwickelt sie in einen Kampf. Bevor die Attentäter festgenommen werden können, explodiert eine Handgranate und verletzt den Flugkapitän sowie eine israelische Schauspielerin schwer. Eine zweite Granate, die einer der Entführer in den voll gefüllten Flughafenbus schleudert, tötet einen jungen Israeli, der sich zum Schutz der Mitreisenden auf sie geworfen hat.
Das Terrortrio streitet zunächst alles ab, gesteht schließlich aber doch die Tat und die dahinterstehende Absicht. Aber vor Gericht gestellt werden die Täter nie. Im September 1970 schiebt man sie aus Deutschland ab. Man wolle damit ‚zur Beruhigung der Situation im arabischen Raum beitragen‘, begründet die Bundesregierung diese faktische Kapitulation vor dem Terror. Einige Tage nach dem Anschlag will ein weiteres dreiköpfiges Terrorkommando von München-Riem aus ein Flugzeug entführen, wird aber rechtzeitig entdeckt.“

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