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Sing „Hallelujah“

Die Musik aus Israel ist so vielfältig, wie Landschaft und Leute des jüdischen Staates. Vom berühmten „Israel Philharmonic Orchestra“ über orientalisch angehauchte Mizrahi-Musik bis hin zu dem populären Sänger Aviv Geffen: In Israel bekommt jeder Musikfan etwas auf die Ohren. Dass israelische Musik auch beim internationalen Publikum ankommt, hat das Land mit bereits drei Siegen beim „Eurovision Song Contest“ bewiesen.
Etablierter Superstar: Aviv Geffen

Israel nimmt seit 1973 als Mitglied der Europäischen Rundfunkunion am Eurovision Song Contest (ehemals Grand Prix) teil. Schon ein paar Jahre später hieß es: „And the winner is… Israel.“ Beim Grand Prix 1978 gelang Izhar Cohen mit seiner Band „Alpha Beta“ und dem Lied „A-Ba-Ni-Bi“ der Sieg für das einzige Teilnehmerland aus dem Nahen Osten. Im darauffolgenden Jahr schafften die Israelis die Sensation: Die Sängerin Gali Atari und „Milk & Honey“ gewannen mit „Hallelujah“ im eigenen Land erneut den Musikwettbewerb. 1978, 1979 und 1998 setzte sich der jüdische Staat die musikalische Krone Europas auf.
Erfolg trotz Kritik
Vor 14 Jahren gewann Dana International mit ihrem Song „Diva“ für Israel den Contest. Die heute 40-Jährige hatte damals für Furore gesorgt, denn die Transsexuelle wurde als Mann namens Sharon Cohen geboren, und ließ sich vor circa 20 Jahren umoperieren. Ultraorthodoxe Juden und weitere Konservative sprachen sich gegen ihre Teilnahme bei dem Musikereignis aus. Sie trat trotz Kritik auf und gewann den Wettbewerb.
In der Geschichte Israels spielte Musik eine wichtige Rolle, auch bei der Definition der israelischen Identität. Jüdische Migranten, die vergangenes Jahrhundert aus Europa, Asien oder Nordafrika kamen, brachten ihre musikalischen Traditionen mit in den neu gegründeten Staat. Sie mischten und musizierten. So entstand ein einzigartiger Klang. Zahlreiche Zionisten, die vor 1935 im „Heiligen Land“ ankamen, stammten aus Russland und brachten Volksmelodien aus ihrer Heimat mit. Sie kombinierten dann russische Musik mit hebräischen Texten.
Die frühen Einwanderer führten auch Klezmer-Musik ins Land ein. Die Musiktradition kommt vom aschkenasischen Judentum. „Klezmer“ ist jiddisch, stammt aus dem Hebräischen und ist der Generalbegriff für „Musikinstrumente“. Die Musikinstrumente wie Klarinette, Akkordeon oder Geige sollen die menschliche Stimme nachahmen.
Orchester bis orientalisch
Das 1936 gegründete Sinfonieorchester „Palestine Orchestra“ trägt nun den Namen „Israel Philharmonic Orchestra“. Initiator war der polnische Geiger Bronisław Huberman. Das Sinfonieorchester ist heute noch eine führende Kraft in der israelischen Musik und Kultur.
Einflüsse der orientalischen Mizrahi-Musik kommen von Einwanderern aus arabischen Ländern im Nahen Osten und Nordafrika, die arabische, türkische und griechische Elemente kombinierten. Diese Art der Musik ist bis heute sehr beliebt in Israel. Die Lieder werden auf Hebräisch oder Arabisch gesungen. Ein bekannter Vertreter ist der bereits verstorbene „König der Mizrahi-Musik“: Zohar Argov.
In den 1970ern verbreiteten sich in Israel Rock, Jazz und weitere Genres, beeinflusst durch den weltweiten Mainstream, jedoch stets mit israelischen Elementen.
Eine Ikone der heutigen israelischen Jugend ist Aviv Geffen. Seinen Durchbruch hatte der Wehrdienstverweigerer bereits vor 20 Jahren, aber er ist nach wie vor populär. Im Februar war Geffen Juror der Castingshow „The Voice“. Und in diesem Punkt unterscheidet sich Israel nicht von westlichen Ländern: Gecastet wird gern. Allerdings singen die Teilnehmer in Israel meist auf Hebräisch.

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