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El-Hassan wird „Quarks“ nicht moderieren

Der WDR zieht Konsequenzen aus der Antisemitismus-Debatte um seine Journalistin El-Hassan. Sie darf nicht als Moderatorin für das Wissenschaftsmagazin „Quarks“ arbeiten – jedenfalls nicht vor der Kamera.
Die Journalistin Nemi El-Hassan hat an einer antisemitischen Demonstration teilgenommen

BERLIN (inn) – Nach den Antisemitismus-Vorwürfen gegen seine Mitarbeiterin Nemi El-Hassan hat sich der Westdeutsche Rundfunk (WDR) entschieden, die 28-Jährige nicht das Wissenschaftsmagazin „Quarks“ moderieren zu lassen. Das gab WDR-Intendant Tom Buhrow am Dienstag im WDR-Rundfunkrat bekannt.

Bei der Entscheidung war laut Buhrow nicht die Teilnahme von El-Hassan am „Al-Quds-Marsch“ vor sieben Jahren ausschlaggebend. Vielmehr hätten sich auch in jüngster Zeit problematische Likes von ihr in sozialen Netzwerken gefunden. Wie die „Bild“-Zeitung berichtete, versah die Journalistin Beiträge, die zur Auslöschung und zum Boykott Israels aufriefen, mit einem „Gefällt mir“. Buhrow bezeichnete die Entscheidung gegen El-Hassan als „eine schwierige, schwierige Abwägung“. Eine Moderatorenrolle der 28-Jährigen würde aber in jedem Fall zu einer unangebrachten Politisierung der Sendung führen.

Kritik aus dem Rundfunkrat

Buhrow gab außerdem bekannt, dass erwogen werde, El-Hassan weiterhin bei „Quarks“ zu beschäftigen. Anstatt als Moderatorin, soll sie demnach hinter der Kamera als Redakteurin arbeiten. Kritik ob dieser Pläne äußerten prompt zahlreiche Mitglieder des WDR-Rundfunkrates. Die „Deutsche Presse-Agentur“ berichtet von Wortmeldungen, die eine Weiterbeschäftigung der Journalistin ausschlossen: „Wir dürfen doch nicht so tun, als ob es unterschiedlich wichtige Aufgabenbereiche im WDR gibt.“ Man könne israelkritisch sein, aber Freude über Gewalt gegen Israel sei auf keinen Fall zu tolerieren.

Der Vorsitzende des Rundfunkrates, Anderes Meyer-Lauber, erklärte: „Antisemitische Positionen können und dürfen im WDR keinen Platz haben.“ An diesem Grundsatz gebe es nichts zu rütteln. Bei Personalentscheidungen hat der Rundfunktrat jedoch kein Mitspracherecht.

Ein Bericht der „Bild“-Zeitung hatte vor wenigen Wochen die Debatte um El-Hassan losgetreten. Das Boulevard-Medium deckte darin die Teilnahme von El-Hassan beim antisemitischen „Al-Quds-Marsch“ 2014 in Berlin auf. Außerdem warf die „Bild“ der Journalistin vor, in einem Video der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) den Dschihad verharmlost zu haben.

Von: mas

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