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Israelis wohnen länger im Elternhaus

Immer mehr junge Menschen in Israel leben bei ihren Eltern. Nur bei den arabischen Frauen zwischen 30 und 34 Jahren ist der Trend rückläufig. Im OECD-Vergleich befindet sich Israel im Mittelfeld.
Junge Menschen in Israel bleiben länger im Elternhaus

JERUSALEM (inn) – Junge Israelis wohnen länger bei ihren Eltern als vor 20 Jahren. Das geht aus einer Studie hervor, die das Zentrale Statistikbüro am Mittwoch veröffentlicht hat. Sie bezieht sich auf das Jahr 2018. Untersucht hat sie die Wohnverhältnisse von Juden und Arabern zwischen 18 und 34 Jahren.

Demnach hat sich der Anteil vor allem bei den 25- bis 29-Jährigen erhöht. Lebten 2000 noch 35,5 Prozent der männlichen Juden dieser Altersgruppe bei ihren Eltern, so waren es 18 Jahre später 40,3 Prozent. Bei den 18- bis 24-Jährigen stieg der Anteil leicht von 86,3 auf 87 Prozent, bei den 31- bis 34-Jährigen von 14,1 auf 16 Prozent. Unter den Jüdinnen nahm der Prozentsatz bei den 25- bis 29-Jährigen von 17,6 auf 26,9 zu. In der Gruppe ab 18 Jahren wuchs er von 70,7 auf 78,6 Prozent, in der Gruppe ab 30 von 5,2 auf 8,1 Prozent.

Einen ähnlichen Trend verzeichnet die Studie bei den arabischen Männern: 2000 wohnten 50,2 Prozent der 25- bis 29-Jährigen im Elternhaus, 2018 waren es 66,4 Prozent. In der Gruppe ab 18 Jahren erhöhte sich die Quote von 92,4 auf 94,2 Prozent, in der Gruppe ab 30 von 11,3 auf 25 Prozent. Von den 25- bis 29-jährigen Araberinnen lebten vor 20 Jahren 23,9 Prozent bei ihren Eltern, 2018 betraf dies 33,2 Prozent. Bei den 18- bis 24-Jährigen erhöhte sich der Anteil von 62,3 auf 76,8 Prozent. Unter den 30- bis 34-jährigen arabischen Frauen sank er hingegen von 14,5 auf 11,7 Prozent.

Kaum Wohngemeinschaften

Insgesamt gab es 2018 etwa 1,96 Millionen junge Menschen der untersuchten Altersgruppe in israelischen Haushalten. Von ihnen wohnte die Hälfte ohne Partner im Elternhaus. 42 Prozent lebten bei ihrem Partner oder hatten bereits eine eigene Familie gegründet. In einer Wohngemeinschaft oder allein waren 7 Prozent zu finden. Solche Lebensformen sind bei ultra-orthodoxen Juden und bei Arabern kaum anerkannt.

Von den Männern wohnten 56 Prozent ohne Partner und Kinder bei ihren Eltern, von den Frauen 44 Prozent. Von den Israelis zwischen 18 und 24 Jahren betraf dies rund 84 Prozent, von den 25- bis 29-Jährigen 37 und von den 30- bis 34-Jährigen 13 Prozent.

Mit ihrer eigenen Familie lebten im Jahr 2000 von den jungen Juden 45,5 und von den Arabern 50 Prozent. 2018 waren es 44,5 Prozent der Juden und 36 Prozent der Araber.

OECD-Vergleich: Israel im Mittelfeld

Das Statistikamt hat die Ergebnisse auch mit den anderen Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verglichen. Bei den 25- bis 34-Jährigen lag der Anteil der Skandinavier, die 2018 in ihrem Elternhaus wohnten, bei den Männern unter 10 und bei den Frauen unter 5 Prozent. Die niedrigsten Prozentsätze weist hier Dänemark auf, gefolgt von Norwegen, Finnland und Schweden.

Am anderen Ende der Skala sind Italien, die Slowakei und Griechenland zu finden. Hier wurde der Anteil bei den Männern mit über 50 und bei den Frauen mit über 40 Prozent angegeben. Israel liegt mit 32 und 25 Prozent im Mittelfeld.

In Österreich beträgt die Quote bei den Männern etwa 25 und bei den Frauen etwa 13 Prozent. Die männlichen Schweizer kommen auf rund 22 Prozent, die Schweizerinnen auf ungefähr 12 Prozent. In Deutschland liegen die Werte bei etwa 22 und etwa 11 Prozent.

Von: eh

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