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US-Virologe Fauci erhält israelische Auszeichnung

Anthony Fauci ist in der Corona-Pandemie einer der meistgefragten Experten. Für seine Rolle in der Krise wird der Amerikaner mit dem israelischen Dan-David-Preis ausgezeichnet. Unterdessen will Premier Netanjahu Israel zum Zentrum im Kampf gegen das Coronavirus machen.
Anthony Fauci wird für seine wissenschaftlichen Leistungen ausgezeichnet

JERUSALEM (inn) – Der renommierte US-Virologe Anthony Fauci ist mit dem israelischen Dan-David-Preis ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit einer Million Dollar (rund 825.000 Euro) dotiert. Die gleichnamige Stiftung begründete ihre Entscheidung am Montag mit Faucis „Kampf um Anerkennung für neue Ansätze, wie mRNA-Impfungen, die nun Millionen Menschen weltweit verabreicht werden und für die mutige Verteidigung der Wissenschaft gegen unwissende Opposition während der herausfordernden Corona-Krise“. Darüber hinaus gelte die Auszeichnung auch seinem Kampf gegen das Aidsvirus.

Fauci beriet den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump als oberster Virologe des Landes. Nach Aussagen von Fauci hat es Momente gegeben, in denen im Weißen Haus auf Basis von nicht wissenschaftlichen Fakten kommuniziert wurde. Außerdem habe er das Gefühl gehabt, nicht ohne negative Folgen Trump widersprechen zu können. Insgesamt sei die Zusammenarbeit „stressig“ gewesen. Auch in der neuen US-Regierung um Präsident Joe Biden ist Fauci Chef-Berater. Die Würdigung soll im Mai erfolgen.

Lockerungen für Geimpfte und Ungeimpfte

Währenddessen gab Premier Benjamin Netanjahu (Likud) am Montag bekannt, Israel zu einem „globalen Zentrum im Kampf gegen COVID-19“ machen zu wollen. Dafür sollen im Land Produktionsstätten von Moderna und Pfizer entstehen. Im Gespräch sind laut Netanjahu zwei Fabriken, in denen Impfstofffläschchen abgefüllt werden sollen. Auch Forschung ist dort geplant. In einem Interview des Fernsehsenders „Kanal 10“ forderte Netanjahu außerdem, dass sich alle ungeimpften Israelis zügig impfen lassen sollten. Einen neuerlichen Lockdown schloss er nicht aus, betonte aber, dass die Entscheidung von der Öffentlichkeit abhänge: „Ich glaube, wenn alle Bürger vernünftig sind, wird es weitere Lockerungen geben und das Virus kann besiegt werden.“

Israels Impfzahlen steigen derweil weiter. Aktuell haben mehr als 2,6 Millionen Israelis die zweite Impfdosis erhalten, fast 4 Millionen die Erste. Am Dienstagmorgen waren den israelischen Behörden 55.180 aktive Fälle bekannt. 5.423 Menschen sind bislang im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Am Montagabend hat das Corona-Kabinett weitere Öffnungsschritte beschlossen. An Orten mit niedrigen Infektionszahlen sollen ab Sonntag wieder Schüler ab der fünften Klasse unterrichtet werden. Darüber hinaus sollen am gleichen Tag Einkaufszentren, Museen, Bibliotheken und Märkte für alle öffnen. Geimpfte oder Genesene dürfen ferner wieder Fitnessstudios, Schwimmbäder sowie Kultur- und Sportveranstaltungen besuchen.

Infizierter Fötus gestorben

Erstmals ist in Israel ein Fötus im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Bei einer 29-jährigen Israelin konnten die Ärzte am Wochenende im Assuta-Krankenhaus in Aschdod nur noch den Tod ihres Ungeborenen feststellen. Die Frau befand sich in der 25. Schwangerschaftswoche. Bei einer Routineuntersuchung zwei Wochen zuvor erfreuten sich Mutter und Fötus bester Gesundheit. Bei ihrer Einlieferung am Wochenende wurden die beiden positiv auf das Coronavirus getestet. Der Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten, Tal Brosch, erklärte, dass es nur wenige Fälle gibt, bei denen die Föten an Corona erkrankt sind. Eine Impfung der Mutter hätte auch einen Schutz für das Ungeborene bedeutet, ergänzte der Arzt.

Von: mas

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