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Versicherungsinstitut: Lebensstandard drastisch verschlechtert

Israels Wirtschaft ist durch die Corona-Krise schwer angeschlagen: Zuletzt hat sich der Lebensstandard für die Israelis während der zweiten sogenannten Intifada vor 20 Jahren so verschlechtert.
Familien sind von der Verschlechterung des Lebensstandards besonders betroffen

JERUSALEM (inn) – Der Lebensstandard in Israel hat sich aufgrund der Corona-Krise im vergangenen Jahr massiv verschlechtert. Das mittlere Einkommen – das dafür als Bemessungsgrundlage gilt – sank um 22,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders betroffen ist die Mittelschicht. Das geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Nationalen Versicherungsinstituts hervor.

Eine solche Verschlechterung hatte es zuletzt im Jahr 2001 aufgrund der zweiten „Intifada“ gegeben. Leidtragende seien vor allem junge Familien, in denen Mitglieder Arbeit verloren hätten oder deren Gehälter gekürzt worden seien.

Die Verschlechterung des Lebensstandards hat zu einer Senkung der Armutsgrenze auf umgerechnet rund 604 Euro geführt. Menschen, die in den Vorjahren noch als arm galten, werden im aktuellen Bericht nicht mehr in dieser Kategorie geführt, obwohl ihr Einkommen nicht gestiegen, sondern möglicherweise sogar gesunken ist.

Diese Senkung und die geleisteten staatlichen Beihilfen hätten zu einem Rückgang der Armut um 0,5 bis 1 Prozent gegenüber 2019 geführt – in absoluten Zahlen: von rund zwei Millionen auf etwa 1,98 Millionen Menschen. Zum besseren Vergleich enthält der Bericht auch Angaben, die auf der Armutsgrenze des Jahres 2019 beruhen. Basierend auf dieser Grundlage stieg die Armut bei Familien und Einzelpersonen 2020 um 0,5 Prozent. Dieser Anstieg sei angesichts der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Wirtschaftskrise dennoch überraschend moderat, zitiert das Wirtschaftsmagazin „Globes“ aus dem Bericht.

Zahl der Arbeitslosen seit Krisenbeginn massiv gestiegen

Laut dem Versicherungsinstitut sind derzeit rund 620.000 Israelis auf Arbeitslosenunterstützung angewiesen. Davon seien ab März 2020 etwa 400.000 aufgrund der Pandemie hinzugekommen.

Der Jahresbericht des nationalen Versicherungsinstituts erscheint normalerweise bereits im November. Die Zahlen im aktuellen Bericht basieren nicht wie üblich auf Daten des Zentralen Statistikamts, da diese bisher nicht übermittelt worden seien. Um die Lage dennoch beurteilen zu können, hat der Versicherer für den Bericht Simulationen und andere Daten verwendet, die ihm zur Verfügung standen.

Von: dn

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