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Virtuelles Holocaust-Gedenken am 27. Januar

Die Scho'ah-Überlebende Margot Friedländer tritt gegen das Vergessen und für ein „nie wieder“ ein. Bei einer virtuellen Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar erzählt die in Berlin lebende Jüdin ihre Geschichte.
Die Gedenkveranstaltung am 27. Januar wird per Livestream auf YouTube und Facebook übertragen

BERLIN (inn) – Anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau vor 76 Jahren hält die Nichtregierungsorganisation „Initiative 27. Januar“ am 27. Januar eine Online-Gedenkveranstaltung ab. Diese steht unter dem Motto: „Gedenken Umdenken“. Schirmherren sind der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder und der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein.

Das für die Veranstaltung mottogebende „Umdenken“ sollte in drei verschiedene Richtungen erfolgen, fordert der 1. Vorsitzende der „Initiative 27. Januar“, Harald Eckert: „Umdenken in Richtung generationsübergreifender Vernetzung und Kooperation im Kampf gegen Antisemitismus. Umdenken in Richtung Stärkung der deutsch-israelischen Freundschaft und Zusammenarbeit. Umdenken in Richtung Wertschätzung und Freundschaft hin zu jüdischen Menschen in Deutschland.“

Neben den Grußworten von Schirmherren, des Schauspielers Samuel Koch und des israelischen Botschafters Jeremy Issacharoff, ist die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer die Hauptrednerin des Abends. Die 99-Jährige erzählt: „Meine Mission und mein Zurückkommen nach Deutschland haben damit zu tun, dass ich auch gute Deutsche erlebt habe. Meine Erlebnisse möchte ich besonders jungen Menschen ans Herz legen, die in der Zukunft gegen das Vergessen und für ein ,nie wieder‘ eintreten können. Denn wir Menschen können letztlich einen Unterschied machen.“

„Antisemitismus ist wie ein Virus“

Ein Umdenken in Bezug auf den Kampf gegen Antisemitismus sei besonders wichtig. Das Holocaustgedenken könne hierbei als wichtiges Instrument dienen, erklärt der Direktor des Hauptstadtbüros der „Initiative 27. Januar“, Josias Terschüren. Sich an die Verfolgung und Ermordung von Juden während der nationalsozialistischen Herrschaft zu erinnern, sei bis heute „die Grundimmunisierung der deutschen Gesellschaft gegen Antisemitismus“. Doch der Hass auf Juden verhalte sich wie ein Virus, das ständig mutiert. Auch wenn der Antisemitismus von damals selten geworden sei, trage seine heutige Form immer noch die gleiche DNA. Als Beispiel einer solchen Mutation des Antisemitismus nennt Terschüren Vorurteile und Hass gegenüber Israel. Gegen diesen müsse die deutsche Gesellschaft immunisiert werden.

Einen Beitrag zu einer solchen Immunisierung soll die Gedenkveranstaltung am 27. Januar leisten. Sie versuche, Parallelen und Unterschiede zwischen dem „Urvirus des Antisemitismus und seinen heutigen Mutationen“ aufzuzeigen und ein Schritt in Richtung einer Herdenimmunität gegen Judenhass zu sein, sagt Terschüren.

Zum gemeinsam begangenen Gedenkmoment werden Teilnehmer aus Hamburg, München, Reichenbach in Sachsen, Stuttgart und Tübingen zugeschaltet. In Berlin sendet die „Initiative 27. Januar“ aus dem Hauptstadtbüro der Deutschen Evangelischen Allianz mit direktem Blick auf das Holocaust-Mahnmal.

Eine Anmeldung zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung ist auf www.initiative27januar.org möglich. Die Veranstaltung ist kostenlos.

Von: mas

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