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Arabische Jugend – Zwischen Frust und Hoffnung

Korruption, Arbeitslosigkeit und nun auch noch die Corona-Pandemie: Viele arabische Jugendliche hadern mit der Situation in ihrem Heimatland. Noch hoffen viele auf Besserung, doch immer mehr erwägen eine Auswanderung.
Viele junge Araber wollen ihre Heimat verlassen

DUBAI (inn) – In den arabischen Ländern denken 27 Prozent der jungen Erwachsenen über eine Auswanderung nach. 13 Prozent versuchen bereits aktiv, ins Ausland zu gelangen. Das geht aus einer neuen Studie der emiratischen PR-Agentur ASDA’A BCW hervor. Ziel dieser Studie ist es, die Lebenssituationen und Perspektiven junger Araber zu analysieren und auszuwerten. An der Befragung nahmen insgesamt 4.000 Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren teil. Die Befragten kommen aus 17 arabischen Ländern und Regionen.

Hauptgründe für den Wunsch nach Abwanderung sind die wirtschaftliche Situation und das Thema Korruption. Ein Großteil der Befragten (77 Prozent) gab an, dass es in ihrem Land staatliche Korruption gibt.

Ein weiterer Faktor, der das Bestreben einer Auswanderung noch verstärkt hat, ist die Corona-Krise. Dabei haben 72 Prozent der Befragten angegeben, dass es seit dem Ausbruch der Pandemie deutlich schwieriger geworden sei, eine Arbeitsstelle zu finden. Hinzu kommt, dass immer mehr junge Erwachsene verschuldet sind und somit früh in eine finanzielle Schieflage geraten. Im Jahr 2020 betrifft dies mehr als ein Drittel.

Vereinigte Arabische Emirate sehr beliebt

Besonders auswanderungswillig sind junge Libanesen. Von ihnen gaben 77 Prozent an, eine Auswanderung zu erwägen oder bereits zu planen. Von den jungen Erwachsenen in den Palästinensischen Autonomiegebieten sagten dies 58 Prozent. Auf Platz 1 der Länder, in denen die Befragten am liebsten leben würden, sind – das neunte Jahr in Folge – die Vereinigten Arabischen Emirate. Die USA und Kanada belegen Platz 2 und 3. Deutschland ist auf dem 5. Platz zu finden.

Positiv bewerteten viele Araber die Protestbewegungen im Libanon, Sudan, Irak und in Algerien im vergangenen Jahr. Die Demonstrationen gegen ihre Regierung unterstützen zwischen 82 und 89 Prozent der Befragten in diesen Ländern. Echte Veränderungen erwarten im Libanon 52 Prozent und im Irak 82 Prozent.

Von: val

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