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„Kleiner Junge vorgeladen“ erweist sich als Falschbehauptung

Die israelische Polizei soll einen Vierjährigen vorgeladen haben, behauptete ein „Ha'aretz“-Reporter. Wie sich herausstellte, war das eine Falschbehauptung: Die Vorladung richtete sich an den Vater, dieser nahm seinen Sohn mit zur Polizeistation.
Vater und Sohn auf dem Weg zur Polizeistation – aber nur der Vater war vorgeladen

JERUSALEM (inn) – Der angesehene Reporter der linksgerichteten israelischen Zeitung „Ha’aretz“, Jack Khoury, wurde der „Lüge“ bezichtigt. Er hatte auf Twitter behauptet, dass die Jerusalemer Polizei den nur vier Jahre alten Mohammed Ali’an aus dem Viertel Issawija zum Verhör vorgeladen habe. Tatsächlich hatte die Polizei dessen Vater, Rabi’a Ali’an, vorgeladen, um ihm mitzuteilen, dass er die Verantwortung trage, wenn sein kleiner Sohn Steine auf israelische Fahrzeuge werfe.

Der Journalist Assaf Gibor von der Tageszeitung „Makor Rischon“ stellte das Dokument mit der Vorladung ins Netz und schrieb dazu: „Fake News! (…) Im offiziellen Polizeidokument ist der Name des Vaters notiert. Der Vater entschied sich dazu, seinen Sohn mitzubringen, um gegen Israel zu hetzen.“

Ein Reporter der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ fügte hinzu, dass der Sohn schon fünfeinhalb Jahre alt sei und nicht vier. Khoury solle gefälligst bei den Details genaue Angaben machen, etwa zum Alter des Kindes.

In den sozialen Netzwerken schrieb eine Frau dem „Ha’aretz“-Journalisten Khoury: „Schäme Dich, sogar die Araber lügen nicht, wie Du es tust. Der Vater wurde vorgeladen. Aber Euch Nicht-Journalisten ist jede Propaganda recht.“

Korrektur nachgereicht

Auf Twitter veröffentlichte Khoury später eine Kopie der polizeilichen Vorladung und schrieb, dass tatsächlich der Vater vorgeladen worden sei, weil sein minderjähriger Sohn angeblich Steine auf einen Streifenwagen der Polizei geworfen habe. „Ich habe kein Problem, diesen Punkt zu korrigieren“, schrieb Khoury dazu.

Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) verbreitete die Fehlmeldung auf Twitter mit einem Video, das zeigt, wie der Vater mit dem Sohn zur Polizeistation geht. Dazu hieß es: „Im Protest gegen so einen abscheulichen Zug begleiteten die Nachbarn aus Issawija Mohammed und seinen Vater zur Polizeistation.“ Der arabische Knessetabgeordnete Ahmad Tibi behauptete auf Twitter ebenfalls, die israelische Polizei habe den Jungen „vorgeladen“.

Von: Ulrich W. Sahm / df

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