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Ein Drittel der Ehen wird außerbehördlich geschlossen

In Israel gibt es keine Zivilehe. Viele Paare suchen daher nach alternativen Möglichkeiten, um staatliche Religionsbehörden zu umgehen. Eine Organisation hat dazu nun Zahlen vorgelegt.
Viele Paare in Israel wollen nicht unter Aufsicht staatlicher Religionsbehörden heiraten

TEL AVIV (inn) – Etwa ein Drittel der heiratswilligen israelischen Paare trauen sich ohne die zuständigen Religionsbehörden. Das geht aus einem Bericht der Organisation „New Family“ hervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Anlass ist der Tag der Familie in Israel. Dem Bericht zufolge haben sich im Jahr 2018 rund 29.000 Paare auf diese Weise trauen lassen. Im Gegensatz dazu heiraten jedes Jahr rund 50.000 Paare bei den jüdischen, christlichen oder muslimischen Religionsbehörden.

In Israel gibt es keine Zivilehe wie in den meisten Ländern. Juden müssen bei der Eheschließung etwa die Vorgaben des Oberrabbinats befolgen. Zum Beispiel muss eine Frau ein rituelles Bad vornehmen. Christen heiraten innerhalb ihrer Kirche, Muslime innerhalb der Moschee.

Alternative Wege

Nach Angaben des Berichts wählen Paare unterschiedliche Wege, um außerbehördlich zu heiraten. Einige fliegen ins Ausland und gehen dort eine Zivilehe ein; das Innenministerium registriert solche Zivilehen als legale Ehen. Andere halten im Land eine religiöse Zeremonie ab, die aber nicht offiziell anerkannt ist; und einige heiraten in Israel im nichtreligiösen Rahmen. Sie gelten dann nach dem Gewohnheitsrecht als Paare mit einem Status, der dem der Ehe ähnelt. Voraussetzung dafür ist, dass die Partner zusammenleben und gemeinsam finanzielle Verantwortung tragen.

„New Family“ setzt sich dafür ein, dass diese Paare mehr Rechte erhalten. Die Zahlen in dem Bericht sind nach eigenen Angaben nur Schätzungen, die aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen wurden – wie etwa Gerichtsakten oder die Angaben von Sozialinstituten. Das Statistikamt führt keine Zahlen zu außerbehördlichen Eheschließungen.

Von: djc/df

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