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Arabische Journalisten besuchen Knesset

Sie stammen aus dem Libanon oder Ägypten und schreiben für internationale Publikationen: Sieben arabische Journalisten haben jetzt die Knesset besucht. Eingeladen hatte die israelische Botschaft in Frankreich.
Sieben arabische Journalisten haben am Dienstag das israelische Parlament, die Knesset, besucht

JERUSALEM (inn) – Sieben Journalisten arabischer Herkunft haben am Dienstag die Knesset besucht. Die Medienschaffenden arbeiten laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ in Frankreich, Belgien, Ägypten, dem Libanon, Algerien und Marokko. Sie berichten unter anderem für die auflagenstärkste ägyptische Zeitung „Al-Ahram“ und den arabischsprachigen Teil des „France24“-Nachrichtenkanals. Die israelische Botschaft in Frankreich hatte sie auf die dreitägige Reise eingeladen.

Der Vorsitzende des Arbeits-, Sozial- und Gesundheitsausschusses, Eli Alaluf (Kulanu), empfing die Journalisten. Auf Französisch und Arabisch sprachen sie über die arabische Minderheit in Israel und den Nahostkonflikt. Auf die Frage, ob die Sozialhilfe Juden wie Araber in Israel gleich behandelt, antwortete Alaluf: „Hier gibt es keine Rassengesetze. Jedes Gesetz gilt für die gesamte Bevölkerung. Ein Kind ist ein Kind. Wir schauen nicht darauf, wer es ist, welches Geschlecht oder welche Ethnie es hat.“

Auf das Recht der Rückkehr angesprochen, sagte Alaluf : „Das besteht nur für die Juden. Wir sind ein jüdischer und demokratischer Staat. Wir können den Palästinensern nicht versprechen, dass sie nach Israel zurückkehren können. Das wird einfach nicht passieren.“ Der „France24“-Journalist Mustafa Tossa fragte nach den Kosten, die ein fehlender Frieden für Israel verursacht. „Es gibt klare wirtschaftliche Vorteile von Frieden“, antwortete Alaluf. „Der Frieden ist mein Lebenstraum.“

Journalist: „Arabisch-israelischer Konflikt ist eine Ablenkung“

Der französisch-libanesische Journalist Nader Alluche aus der Delegation schrieb auf der Online-Nachrichtenseite „Huffington Post Maghreb“ über seine Entscheidung, an der Reise teilzunehmen. „Der arabisch-israelische Konflikt ist eine Ablenkung von den tatsächlichen Problemen im Nahen Osten“, sagt Alluche. Es sei eine „Ausrede für die beschämende arabische Unterentwicklung“, die dem glorreichen Ansehen der Vorfahren schade. „Unsere Rechte stehen nicht über ihren Rechten. Unsere Rechte können nicht anerkannt werden, wenn wir darauf bestehen, dass Jerusalem ausschließlich uns gehört. Unsere Souveränität liegt nicht im Ausschluss und Leugnen der Rechte der Juden“, kommentiert Alluche.

Das arabische Parteienbündnis „Vereinigte Liste“ hatte sich beklagt, nicht darüber informiert worden zu sein, dass die Journalisten die Knesset besuchen. Auf Nachfrage des Abgeordneten Jussef Dschabarin stimmte die Knesset-Abteilung für internationale Beziehungen einem Treffen zu. Es müsse nur ein Vertreter des israelischen Außenministeriums dabei sein. Die „Vereinigte Liste“ denkt darüber nach, das Angebot zu akzeptieren, obwohl sie das normalerweise nicht bei politischen Treffen zulässt. Es sei eine Ausnahme, weil es sich um Journalisten und nicht um Diplomaten handle.

Von: mm

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