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Umfrage: Juden und Araber sehen schwarz für Frieden

Für den Frieden in Nahost sieht es schlecht aus. Das geht zumindest aus einer aktuellen Umfrage von Juden und Arabern in Israel hervor. Auch der erwartete Friedensplan von US-Präsident Trump wird kritisch gesehen.
Das „Peace-Zeichen“: Eine Umfrage hat ergeben, dass die Bürger Israels skeptisch sind, ob Friedensverhandlungen Erfolg bringen werden

TEL AVIV / JERUSALEM (inn) – Dreiviertel der jüdischen Israelis (77 Prozent) glauben nicht daran, dass Verhandlungen mit der Palästinensischen Autonomiebehörde in den kommenden Jahren Erfolg haben und Frieden zwischen Israel und den Palästinensern bringen werden. Das geht aus dem aktuell veröffentlichten Friedensindex hervor. Dieser wird unter anderem von der Universität Tel Aviv erstellt: Von den arabischen Israelis glauben noch weniger daran. 81 Prozent der Araber in Israel sehen schlechte Chancen für Frieden in den nächsten Jahren.

Die Umfrage befasste sich mit unterschiedlichen, derzeit für Israel relevanten gesellschaftspolitischen Themen. Seit mehreren Monaten sorgen hunderte Branddrachen aus dem Gazastreifen in Südisrael für Zerstörung. Vier von fünf Juden in Israel (82 Prozent) sind dafür, dass die Armee direkt auf diejenigen zielen sollte, die Branddrachen und -ballons aus dem Küstenstreifen nach Israel schicken. Damit sind die meisten arabischen Israelis nicht einverstanden. Rund 87 Prozent von ihnen sehen eine solche mögliche Vorgehensweise der Armee als falsch an.

Absage an Trumps Friedensplan

Ein möglicher Friedensplan von US-Präsident Donald Trump wird in der Umfrage tot gesagt, bevor er offiziell vorgestellt wurde. Gefragt nach dem Vorhaben sind die Meinungen der Befragten ähnlich. Jeweils mehr als die Hälfte der Juden und der Araber sehen eher keine oder keine Chance für den Erfolg des Plans. Der genauere Blick in die Erhebung zeigt: Eine sehr geringe Chance sehen rund 20 Prozent der Juden und 63 Prozent der Araber. Eher schlechte Erfolgschancen bekunden rund 51 Prozent der Juden und rund 22 Prozent der Araber.

Fast 92 Prozent der arabischen Israelis denken, dass Israels Interessen dem US-Präsidenten sehr wichtig sind, rund 21 Prozent der Juden denken das. Die Mehrheit der jüdischen Bevölkerung ist der Meinung, dass Trump Israels Interessen „eher wichtig“ sind. Bei den palästinensischen Interessen sieht es anders aus: Nur 3,5 Prozent der arabischen Bevölkerung denken, dass Trump ihre Belange sehr wichtig oder wichtig sind. Rund 87 Prozent sagen, dass ihn die palästinensische Sache in keiner Weise interessiert. Etwa 42 Prozent der Juden sagen, dass Trump die palästinensischen Belange nicht so wichtig sind.

Mehrheit für Haredim-Wehrpflicht

Soll die Wehrpflicht für ultra-orthodoxe Juden eingeführt werden? Das ist eine Frage, die die israelische Gesellschaft bewegt – und auch in der Umfrage Erwähnung findet. Mehr als 70 Prozent der befragten Juden sagt: Ja, der Dienst bei der Armee soll obligatorisch für Haredim sein. Bei den Arabern enthielt sich fast die Hälfte der Befragten der Stimme zu diesem Thema. Der Rest der Antworten hält sich bei Befürwortung und Gegenstimme etwa die Waage. Israelische Araber sind von der Wehrpflicht ausgenommen.

Die Umfrage wurde vom 26. bis 28. Juni über Telefon und Internet durchgeführt. Daran teil nahmen 600 Probanden im Alter von mindestens 18 Jahren und älter.

Von: mab

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