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Ultra-Orthodoxe erhalten spezielle Häftlingskleidung

Ultra-Orthodoxe Juden in Haft erhalten künftig eine spezielle Kleidung, die den religiösen Vorschriften entspricht. Sie hatten bislang darauf beharrt, ihre Privatkleidung tragen zu dürfen. Mit dieser bestand jedoch Verwechslungsgefahr.
Ultra-orthodoxe Männer tragen schwarze Anzüge und Hüte. Dadurch bringen sie ihre konservative Einstellung und die Abschottung gegenüber der übrigen Welt zum Ausdruck.

JERUSALEM (inn) – Ultra-orthodoxe Häftlinge dürfen während des Gebetes die Gefängniskleidung ablegen und vorerst ihre Privatkleidung tragen. Der Minister für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, hat ein entsprechendes Verbot aufgehoben, nachdem es über die Kleiderordnung zu einem Streit gekommen war.

Die Gefängnisbehörde hatte zunächst angeordnet, dass auch ultra-orthodoxe Juden die ganze Zeit über im Gefängnis Häftlingskleidung tragen müssen. Sie befürchtete, das Tragen der zivilen Kleidung – traditionell ein schwarzer Anzug und Hut – könnte den Gefangenen das Ausbrechen erleichtern. Die Kleidung ähnele der der Wärter. Gegen diese Vorschrift hatten die Haredim protestiert. Auch das Ministerium für Religiöse Angelegenheiten hatte Widerspruch erhoben. Es verurteilte die Regelung als „schwerwiegende Verletzung der Religionsfreiheit“.

Der sephardische Oberrabbiner Jitzhak Joseph hatte sich in einem Brief an Erdan ebenfalls beschwert, wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet. Er verwies darin auf den „Schulchan Aruch“, eine Zusammenfassung religiöser Vorschriften. Demnach ist das Tragen eines speziellen Kleidungsstückes während des Gebetes erforderlich.

Nun soll eine besondere Häftlingskleidung für Haredim eingeführt werden. Die Hüte und Jacketts sollen entsprechend gekennzeichnet werden, um sie von den schwarzen Uniformen der Wärter deutlich zu unterscheiden. Bis die neue Kleidung einsatzbereit ist, dürfen die ultra-orthodoxen Häftlinge beim Gebet ihre private Kleidung tragen.

Von: dn

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