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Bessere Berufschancen für israelische Araberinnen

Mehr Araberinnen in Israel können studieren, zeigt eine Studie. Dabei bleibt ein traditionell für Frauen vorgesehener Fachbereich weiterhin begehrt.
Immer mehr Araberinnen in Israel üben einen Beruf aus

JERUSALEM (inn) – Die Zahl der israelischen Araberinnen, die am Ende der Schulzeit die Hochschulreife erlangen, nimmt zu. Das geht aus einer neuen Studie des Taub-Zentrums für die Erforschung der Gesellschaftspolitik in Israel hervor. Diese differenziert zwischen muslimischen, christlichen drusischen und beduinischen Mädchen.

Der Untersuchung zufolge nähern sich die Abiturleistungen arabischer Mädchen denen ihrer nicht-strenggläubigen jüdischen Altersgenossinnen an. Von 1999 bis 2013 hat sich der Anteil dieser Jüdinnen mit einer Hochschulreife von 49 auf 60 Prozent erhöht. Bei den Musliminnen stieg er von 23 auf 42 Prozent, bei den Christinnen von 57 auf 61 Prozent. Unter den drusischen Schülerinnen verdoppelte sich der Anteil von 23 auf 46 Prozent, während er bei den Beduininnen von 15 auf 28 Prozent stieg.

Viele studieren auf Lehramt

Viele arabische Mädchen wählen in der Schule Fächer, die Arbeitsplätze mit einem höheren Einkommen ermöglichen – wie Naturwissenschaften, EDV oder Technik. Allerdings entscheidet sich ein großer Teil von ihnen beim Studium für eine andere Richtung. Eine pädagogische Ausbildung ist noch immer hoch im Kurs, vor allem bei Musliminnen (42 Prozent) und Beduininnen (46) – der Anteil der drusischen und christlichen Lehramtsstudentinnen wird mit weniger als der Hälfte angegeben. Diese Zahlen beziehen sich auf die Jahre 2012 bis 2014. Die Verfasserinnen der Studie weisen allerdings darauf hin, dass der Arbeitsmarkt bei den Lehrberufen in Zukunft schneller gesättigt sein wird, da das Bevölkerungswachstum unter israelischen Arabern zurückgeht.

Von den arabischen Männern, die ein Studium aufnehmen, bringen es 38 Prozent nicht zum Abschluss. Bei den jüdischen Männern beträgt dieser Anteil 25 Prozent. 24 Prozent der arabischen und 18 Prozent der jüdischen Studentinnen beenden ein angefangenes Studium nicht. Im Jahr 2014 hatte etwa die Hälfte aller Jüdinnen zwischen 30 und 33 Jahren, die nicht ultra-orthodox waren, einen akademischen Abschluss. Die christlichen Araberinnen wiesen eine ähnliche Quote auf. Bei Musliminnen betrug der Anteil hingegen nur 23 Prozent, bei Drusinnen 19 und bei Beduininnen 16 Prozent.

Drei Viertel der Akademikerinnen berufstätig

Der Anteil der arabischen Frauen mit einer Arbeitsstelle ist zwischen dem Anfang des 21. Jahrhunderts und dem Jahr 2016 von 21 auf 35 Prozent gewachsen. Dies bezieht sich auf Araberinnen im Alter zwischen 25 und 54 Jahren. Von arabischen Frauen mit einem akademischen Abschluss sind 75 Prozent berufstätig. Dieser Wert hat sich in den vergangenen Jahren nur unwesentlich verändert.

Von: eh

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