Suche
Close this search box.

„Antisemitismus und Israelfeindlichkeit in Medien zu wenig thematisiert“

Auf seiner jährlichen Ratsversammlung prangert der Zentralrat der Juden anti-israelische Berichterstattung in deutschen Medien an. Der Vorstandsvorsitzende der Axel-Springer SE schließt sich der Kritik an.
Sieht die deutschen Medien in der Verantwortung: Josef Schuster (Archivbild)

FRANKFURT/MAIN (inn) – Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat die Medien zu einer fairen Berichterstattung über Israel aufgerufen. Anlass war die Ratsversammlung am Sonntag in Frankfurt am Main. Gastredner war der Vorstandsvorsitzende der Axel-Springer SE, Mathias Döpfner.

Zentralratspräsident Josef Schuster erklärte, angesichts der gestiegenen Israelfeindlichkeit trügen auch die Medien Verantwortung dafür, dass Deutschland seiner historischen Verpflichtung gegenüber dem jüdischen Staat nachkomme. Viele Medien legten an Israel doppelte Standards an. Zudem werde der Israel-bezogene Antisemitismus nicht ausreichend wahrgenommen. „In vielen Medien werden Antisemitismus und die zunehmende Israelfeindlichkeit leider zu wenig thematisiert und mitunter durch einseitige Berichterstattung sogar befördert. Antisemitismus darf nie auf Gleichgültigkeit stoßen“, wird der Präsident in einer Mitteilung des Zentralrates zitiert.

Schuster nahm auch Bezug auf das Urteil des Frankfurter Landgerichtes zur Weigerung von „Kuwait Airways“, einen israelischen Staatsbürger zu befördern. Hier hätte er sich nach eigener Aussage eine klarere Reaktion der Medien und eine stärkere Entschlossenheit in der Politik gewünscht. Dem Springer Verlag dankte er hingegen ür dessen kontinuierliche Solidarität mit Israel und den steten Einsatz gegen Antisemitismus.

Döpfner: „Versteckter Antizionismus und Judenhass“

Döpfner unterstrich in seiner Rede: „Antisemitismus nimmt in Europa beständig zu. Gleichzeitig ist Kritik an Israel häufig eben nicht legitime politische Kritik, sondern versteckter Antizionismus und Judenhass. Ich wünsche mir, dass Politiker und alle Menschen in Europa sich diesen Tendenzen widersetzen.“ Dabei müssten Probleme klar benannt werden, damit sie gelöst werden könnten. „Neben dem Geschichtsrevisionismus rechter Populisten gehören dazu auch der Israelhass radikaler Linker und der Judenhass zu vieler Muslime.“

Die jährlich tagende Ratsversammlung ist das oberste Entscheidungsgremium des Zentralrats der Juden. Die Ratstagung war nicht presse-öffentlich.

Von: eh

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen