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Sylke Tempel ist tot

Die deutsche Journalistin Sylke Tempel ist bei einem Unfall ums Leben gekommen. Die Außenpolitik-Expertin, habe Israel geliebt, wie der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Stein, in einem Nachruf schrieb.
Hat zeitweilig in Israel gelebt: die Journalistin Sylke Tempel

BERLIN (inn) – Die bekannte Israel-Kennerin und Politologin Sylke Tempel ist tot. Während des Sturms „Xavier“ ist am Donnerstag ein Baum auf ihr Auto gekracht und hat die 54-Jährige getötet. Zwei weitere Frauen wurden verletzt. Das berichtete die „Bild“-Zeitung.

Tempel hat zeitweilig in Israel gelebt und war als Expertin gefragt. Das Unglück geschah, als sie gerade von einer Veranstaltung mit Bundesaußenminister Sigmar Gabriel heimkehrte. Sie war eine der wichtigsten deutschen Stimmen, wenn es um internationale Politik ging. Tempel trat im „Presseclub“ vom WDR auf, in der „Kulturzeit“ von 3sat und in etlichen anderen Fernsehtalkshows. Hauptberuflich arbeitete Sylke Tempel für die Zeitschrift „Internationale Politik“, die von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) herausgegeben wird.

Tiefe und fundierte Kenntnis von Israel

Der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Schimon Stein, schrieb in einem Nachruf für den „Tagesspiegel“: „Sylke war eine der wenigen deutschen Journalisten, die eine tiefe und fundierte Kenntnis von Israel und dem Nahost-Konflikt haben. Sie liebte das Land, hatte ein großes Verständnis für dessen stets gefährdete geographische Lage. Wenn es um Israel ging, scheute Sylke in der deutschen Öffentlichkeit keine Auseinandersetzung. Sie hatte auch keine Scheu, sich damit unbeliebt zu machen, sondern stand zu ihrer Meinung und zu ihren Überzeugungen.“

Tempel wurde 1963 in Bayreuth geboren, studierte Geschichte, Politische Wissenschaften und Judaistik. Nach ihrer Promotion wurde sie Nahostkorrespondentin der „Woche“, später Redakteurin der „Jüdischen Allgemeinen“. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher, zumeist für den Rowohlt-Verlag. Zuletzt erschienen „Israel. Reise durch ein altes, neues Land“ (2008), „Die Tagesschau: Das große Deutschlandbuch“ (2010) und „Freya von Moltke: Ein Leben. Ein Jahrhundert“ (2011).

Von: Ulrich W. Sahm/dn

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